Drücken Sie ruhig mal beide Augen zu…
„Office-Eye-Syndrom“ – die neue Bürokrankheit
Der Computer – ein Wunder des 20. Jahrhunderts. Mit ihm veränderte sich die Arbeitswelt der Menschen: Täglich werden beispielsweise unzählige E-Mails geschrieben und beantwortet, aus den verschiedenen Suchmaschinen die unterschiedlichsten Informationen gesaugt, Präsentationen, Statistiken und Tabellen erstellt, Texte verfasst, Layouts und neue Programme designt und so weiter und so fort. Viele Menschen sitzen konzentriert von früh bis spät vor dem flimmernden Bildschirm und das von Wochentag zu Wochentag wieder. Doch nicht ohne Folgen: Durch den permanent konzentrierten und starren Blick vergessen wir regelmäßig zu blinzeln – trockene Augen sind die Folge, das sogenannte „Office-Eye-Syndrom“ lässt Sie die Konsequenzen spüren.
Trockene Augen weit verbreitet
Trockene Augen zählen schon längst zur Volkskrankheit – jeder fünfte Patient, der deutschlandweit einen Augenarzt aufsucht, leidet darunter. Die Ursachen können vielseitig sein: Umweltfaktoren wie Ozon und Abgase, Heizungen und Klimaanlagen, welche die Feuchtigkeit im Raum senken, diverse Erkrankungen wie Diabetes und chronisches Rheuma oder auch verschiedene Medikamente sowie Kontaktlinsen. Seit noch nicht allzu langer Zeit kommt noch ein weiterer Verursacher hinzu: der Computer. Bei Menschen, die täglich am PC arbeiten, werden die Augen einer dauerhaften Belastung ausgesetzt, das „Office-Eye-Syndrom“ macht sich bemerkbar. Normalerweise blinzelt der Mensch etwa 20 bis 30 Mal pro Minute. Beim starren Blick auf den Monitor reduziert sich die Lidschlagfrequenz jedoch auf lediglich fünf Mal pro Minute.
Häufiges Blinzeln ist wichtig
Bei jedem Lidschlag wird der Tränenfilm des Auges erneuert und das Sehorgan somit ausreichend befeuchtet. Diese Benetzung der Augen ist für ein beschwerdefreies Sehen unerlässlich. Sie bietet nicht nur Infektionsschutz, sondern hält den Augapfel zudem feucht und geschmeidig. Verringert sich also der Lidschlag, wird das Auge nicht mehr genügend bewässert, eine Benetzungsstörung – auch als Sicca-Syndrom bekannt – tritt auf, deren Folgen sein können:
• Brennen
• Kratzen
• Rötungen
• Schwellungen
• Fremdkörpergefühl (wie Sandkörner auf dem Auge)
• Erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Licht und Zugluft
• Müde Augen
Schnelle Hilfe für die Augen
Das „Office-Eye-Syndrom“ wird durch den starren Blick auf den Computer ausgelöst, denn dieser fordert den Augen jede Menge Konzentration ab, weil sie das permanente Flimmern des Monitors permanent ausgleichen müssen. Hier erfahren Sie ein paar Tipps, wie Sie Ihren Augen bei dieser anstrengenden Leistung helfen können:
• Achten Sie auf den korrekten Stand Ihres Monitors (kein Gegenlicht, kurz unter Augenhöhe)
• Stellen Sie die höchste Bildschirm- und Taktfrequenz ein
• Wenden Sie regelmäßig Ihren Blick auf ein weit entferntes Objekt
• Lüften Sie Ihr Büro regelmäßig
• Blinzeln Sie bewusst häufig
• Legen Sie gelegentliche Pausen ein
• Trinken Sie ausreichend
Wenn diese Übungen im Alltag nicht immer anwendbar sind, sollte den Augen Erholung durch Zuführen von künstlichen Tränen mittels Augensprays gegönnt werden. Falls auch dies keine Linderung der Symptome bewirkt, ist es ratsam, einen Heilpraktiker oder Arzt aufsuchen. Gegebenenfalls wird dann ein sogenannter „Schirmer-Test“ durchgeführt, mit dem überprüft wird, ob genügend Tränenflüssigkeit produziert wird. Augen, die längere Zeit trocken sind, sollten unbedingt ernst genommen werden, denn im schlimmsten Fall kann sich die Trockenheit zu einer Erkrankung der Augenoberfläche ausweiten. Von daher: Behalten Sie Ihr Sehorgan im Auge.