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Farbtherapie

Farbtherapie

Geschichtliches
Die Farbtherapie gehört zu den ältesten bekannten Therapieformen überhaupt. Viele Kulturen setzten die heilende Wirkung des Sonnenlichts zur Linderung der verschiedensten Leiden ein. Die Sonne galt als etwas Göttliches, und ihren Strahlen wurden übernatürliche Heilkräfte zugeschrieben. Regelrechte Sonnenkulte wurden von den Atzteken, Mayas und Ägypter in eigens dafür errichtete Tempel betrieben.

Später kam man zu der Erkenntnis, daß die einzelnen Farben jeweils spezifische Wirkungen besitzen und sie wurden einzelnen Göttern zugeordnet. In Ägypten z.B. brachte man Rot mit Amon, Gelb mit Horus, Grün mit Osiris und Blau mit Anubis in Verbindung. Die alten Griechen assoziierten Gelb mit Apoll, Grün mit Aphrodite und Blau mit Zeuss. Die Priester jener Zeit waren auch gleichzeitig Heiler, somit lagen damals Heil und Heilung in einer Hand. Zur Behandlung von Patienten ließen die Ägypter Farbtempel mit sieben Räumen bauen, die jeweils in einer anderen Farbe gehalten waren. Je nachdem, welche Farbe der Kranke benötigte, wurde er in einen dieser Räume gebracht, um dort ein heilsames Farbbad zu nehmen.

Von der Pharaonin Nofretete (1350 v. Chr.) wird berichtet, daß sie sich von Ihrem Hofmedicus Badeöle in verschiedenen Farben zubereiten ließ, um ihr Wohlbefinden und Ihre Schönheit zu steigern. Anregende Bäder sollen purpurn gefärbt worden sein, beruhigende grün oder blau. Auch im alten China wurden Farben zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. Sie bestrichen beispielsweise Darmkranke mit Gelb und ließen das Licht durch gelbe Vorhänge ins Zimmer dringen. Epileptiker setzten sie auf violette Teppiche und verhängten die Fenster mit violetten Schleiern. Scharlachkranke wickelten sie in rote Gewänder, brachten sie in einen mit roten Tüchern ausgeschlagenen Raum und bestrahlten sie mit rotem Licht.

Die Psychologie der Farben

Rund 83 % der vom Gehirn zu verarbeitenden Sinneseindrücke entfallen auf den Sehsinn. Somit ist er beim Menschen der ausgeprägteste. Im Vergleich dazu beträgt der Anteil des Gehörsinns lediglich 11%, der des Geruchssinns sogar nur 3,5%.

Somit ist es nicht verwunderlich, daß Licht und Farben einen so starken Einfluß auf unsere Stimmungslage und unser Wohlbefinden ausüben. Umgekehrt beeinflußt unsere Gemütsverfassung und unser Charakter die Interpretation des Wahrgenommenen. Obwohl unser Auge wie eine mechanische Kamera arbeitet und der Sehnerv ein objektives Abbild unserer Umgebung in Form von elektrischen Impulsen an das Sehzentrum weiterleitet, spielt sich jedoch das eigentliche Sehen Gehirn ab.

Die drei Arten farbempfindlicher Zäpfchenzellen der Netzhaut können nur drei Grundfarben erkennen: Rot, Grün und Blauviolett. Aus dem jeweils unterschiedlichen Mischungsverhältnis der entsprechenden Impulse leitet das Gehirn die übrigen Farbtöne ab und macht sie bewußt, d.h., die Farbempfindung entsteht erst dort. Bevor visuelle Informationen in unser Bewußtsein dringen können, müssen sie zuerst den Thalamus (Sehhügel) passieren. Hier ist die Umschaltstation für optische und akustische Bahnen und zugleich eines der wichtigsten selbständigen Koordinationsorgane, in dem Berührungs -, Schmerz - und Temperaturempfindungen mit Geschmacks -, Eingeweide - und Gleichgewichtsempfindungen verknüpft werden.

Der Thalamus gilt als das "Tor zum Bewußtsein", da er die sensiblen und sensorischen Erregungen von Außen - und Innenwelt zur Großhirnrinde umschaltet. Gleichzeitig übt er aber auch eine Filterfunktion aus, weil er nur bestimmte Informationen zu- und durchläßt. Gleichzeitig versieht er diese mit Gefühlsregungen.

Der Anblick einzelner Farben löst bei verschiedenen Menschen völlig unterschiedliche Reaktionen aus. Obwohl wir in der Regel durchweg Farben beurteilen, die des Tages vorherrschen, z.B. Rot-, Orange - und Gelbtöne als wärmend und anregend, das Grün der Wiesen und Wälder als entspannend und erholend und das Blau der Nacht als kühlend und beruhigend, wir braune Holzfarben mit Gemütlichkeit und Behaglichkeit und Rosa mit Liebe, Sanftheit und Zärtlichkeit assoziieren, hängt es allein von unserer Wesensart ab, ob wir eine Farbe als angenehm oder unangenehm empfinden. Daher war es naheliegend, zu versuchen, aus der Vorliebe für bzw. der Ablehnung gegen bestimmte Farben Rückschlüsse auf unseren Charakter zu ziehen.

Professor Dr. Max Luescher begann vor 50 Jahren an Patienten aber auch an Gesunden unterschiedlichen Alters zu experimentieren. Er wählte in fünfjähriger Forschungsarbeit unter 4565 Versuchsfarben seine speziellen Testfarben aus. Inzwischen wird seine Methode - bekannt als Lüscher-Farbtest - weltweit in vielen psychologischen Praxen und Kliniken eingesetzt. Das Verfahren ist denkbar einfach: Der Klient wählt aus den ihm vorgelegten Lüscher-Farbkärtchen dasjenige aus, das ihm am besten, am zweitbesten und am wenigsten gefällt. Die Bedeutung der Farbwahl in der genannten Reihenfolge braucht anschließend nur noch in dem entsprechenden Werk nachgeschlagen werden.

Heute gibt es mehrere derartige Farbtests in unterschiedlichen Farbnuancen. Im Unterschied zum Lüscher-Test, bei dem die abgelehnte Farbe eine zentrale Rolle spielt, wird bei den neueren Tests in der Regel nur noch mit Farbvorlieben gearbeitet. Auch die Aura-Soma-Methode, bei der energetische Präparate in zweifarbigen Fläschchen vom Patienten selbst ausschließlich aufgrund der Farbe ausgewählt werden, arbeitet nach diesem Verfahren.

Die energetische Wirkung der Farben

Auf einem vollkommen anderen Prinzip als dem psychologische Einfluß, den das Betrachten farbiger Gegenstände ausübt, beruht die Wirkung einer Bestrahlung der Körperoberfläche mit farbigem Licht. Eine Erklärung hierfür liefert inzwischen die moderne Biophotonenforschung mit dem Nachweis, daß die Zellen aller Lebewesen elektromagnetische Schwingungen ausstrahlen. Neben sichtbarem Licht handelt es sich hierbei vor allem um Mikrowellen. Über diese sog. Biophotonen kommunizieren die Zellen regelrecht miteinander, wobei die Intensität in etwa der einer Kerzenflamme entspricht, die man aus einer Entfernung von 25 km betrachtet.

Dr. Fritz Popp hat erkannt, daß der gesamte menschliche Körper von einem Biophotonenfeld umgeben ist. Dieses ist als ein regulierendes Kraftfeld anzusehen, das den ganzen Organismus umfaßt und u.a. auch die gesamten biochemischen Vorgänge in uns maßgeblich beeinflußt. Wenn der Körper gesund ist, hat es durch seine hohe Kohärenz die Fähigkeit, auf alle Störungen und Einflüsse flexibel zu antworten und sie auszugleichen, wobei es ständig zwischen zwei Zuständen hin - und herpendelt, die mit dem chinesischen Yin und Yang vergleichbar sind. Durch gesundheitliche Störungen gerät das Biophotonenfeld in einen Zustand des Ungleichgewichts. Es hat seine Kohärenz eingebüßt und ist in Richtung Yin oder Yang festgefahren. Ziel therapeutischer Bemühungen muß es nun sein, Informationen in den Körper einzuschleusen, die einen Ausgleich herbeiführen. Neuesten Forschungen haben ergeben, daß die Haut in der Lage ist, Farbschwingungen aufzunehmen und deren Wirkung in das Innere des Körpers weiterzuleiten. Hierbei gibt es besonders empfängliche Hautareale und Punkte, zu denen u.a. auch die Akupunkturpunkte gehören.

Es gelang einem russischen Forscherteam nachzuweisen, daß es im menschlichen Körper Leitungsbahnen für Licht gibt, die exakt dem Verlauf der Meridiane in der traditionellen chinesischen Medizin entsprechen. Demnach ist farbiges Licht tatsächlich in der Lage, Informationen in den Körper einzuschleusen und Disharmonien auf der energetischen Ebene auszugleichen. Daraus ergibt sich die Bestrahlung von Akupunkturpunkten mit den Eigenfarben der entsprechenden Meridiane. Allerdings setzt dieses zumindest Grundkenntnisse in der Akupunktur und ein gewisses Maß an praktischer Erfahrung auf diesem Gebiet voraus. Zur herkömmlichen Akupunktur ändert sich nur die Behandlungsmethode, die energetische Diagnostik und die Auswahl der zu therapierenden Punkte bleibt dieselbe. Die Akupunkturpunkte werden nicht mit Nadeln gestochen, sondern mit farbigem Licht bestrahlt.

Durch die Farb(aku)punktur verliert die Ganzkörperfarblichtbestrahlung natürlich nicht ihre Gültigkeit.