Gesprächstherapie nach Rogers
Gesprächsführung ist wohl die wichtigste Grundlage vor und während einer erfolgreichen Therapie. Sie zählt zum unverzichtbaren Handwerkszeug eines Heilpraktikers und Psychotherapeuten wie auch jeder Person, die professionell und konstruktiv kommunizieren möchte. Die Gesprächspsychotherapie wurde Anfang der vierziger Jahre von C.R. Rogers in den USA entwickelt und in der Bundesrepublik hauptsächlich durch das Ehepaar Tausch (Hamburg) 1956 adaptiert und verbreitet.Der Mensch wird von Rogers als ursprünglich gutes, soziales und mit sich selbst im Einklang stehendes Wesen gesehen, welches die Fähigkeit besitzt, sich selbst, seine Ängste und Konflikte zu verstehen und zu bewältigen. Es wird ein Bedürfnis nach "Selbstaktualisierung" angenommen. Damit ist ein Konstrukt gemeint, eine dem Menschen innewohnenende Tendenz zu Wachstum und Reifung der Person. Aufgabe des Therapeuten ist es nun, genau diese Bedingungen zu schaffen, um Veränderungen zu ermöglichen.
Die Gesprächsführung nach Rogers als reale Beziehung zwischen Klient und Therapeut kann im Hier und Jetzt einen bedeutenden Beitrag zur Gefühlsklärung und zur genauen Problemdarstellung besonders im Hinblick auf die Diagnose leisten. Bei professioneller Anwendung kann sie meist noch ein im Menschen liegendes Wachstumspotenzial zu Tage fördern und ihm damit in allen Lebensphasen zu seiner ganz individuellen Persönlichkeitsentwicklung verhelfen. So ist diese Form der Gesprächsführung denn auch vom Kindes bis zum hohen Erwachsenenalter, besonders in Sinnfragen und speziell im Prozess des Loslassens von gewohnten Lebensphasen und -abschnitten, eine wertvolle Hilfe. In der Ausbildung in Theorie und praktischer Anwendung werden die mit der Gesprächsführung verbundene Technik und die Bedingungen, d.h. die positive Wertschätzung, das einfühlende Verstehen (Empathie) sowie die Kongruenz erläutert und in vielen Situationen praktisch eingeübt.