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Heilkundliche Naturarbeit

Heilkundliche Naturarbeit

Heilung beginnt, wenn wir uns mit der ganzen Fülle unserer eigenen Natur verbinden.
Heilkundliche Naturarbeit greift uralte schamanische Techniken auf und verbindet  sie mit modernem psychotherapeutischem Wissen. Sie findet unter anderem in der Heilpraktiker Ausbildung Anwendung.

Natur als Erfahrungsraum
Wir gehen zur Erholung oder zur Ausübung unterschiedlicher Sportarten hinaus in die Natur und spüren dabei wie gut uns die „frische Luft“ und das „Grün“ tun. Wir nehmen die Wohltaten der Natur zwar als Begleiterscheinungen wahr, sie sind jedoch zeitlich  und räumlich eng umgrenzte  Inseln in unserem  Alltag, die oft keinen „Wert an sich“ darstellen.

Wenn wir uns der Natur bewusst und mit der Absicht nähern dort unserer eigenen Natur zu begegnen, werden wir immer neue Wunder erleben – die Wunder des Lebens  – unseren eigen Lebens als Teil eines großen Ganzen.

Der Erfahrungsraum Natur hält für uns die Begegnung mit den Elementen Feuer, Wasser, Erde, Luft bereit. Wir sind ihnen zunächst ausgesetzt, können beobachten welche Qualität sie haben, was sie in uns auslösen und lernen schließlich mit dem, was sie mit uns machen umzugehen.

Wir erfahren hautnah die Tages- und Jahreszeiten – den ewig wiederkehrenden Wechsel von Werden und Vergehen. Wir begegnen der Welt der Tiere, Pflanzen und Mineralien. Hier erfahren wir, wie unterschiedlich Lebensäußerungen sein können und werden offen für andere „Sprachen“ und andere „Zeit“.

Wir lernen zu lauschen statt zu hören, zu schauen statt zu sehen, zu spüren statt zu glauben.

Wir gehen über „Schwellen“ – verlassen Kultur und von Menschen gemachte Struktur  und begegnen dem, sich immer wieder selbst erneuernden Chaos allen Lebendigen.

Natur als Erfahrungsraum ist fordernd. Wertungen und Kategorisierungen, die im Alltagsleben das „in Schach halten“, was uns in uns und um uns herum zu anstrengend wird, haben keinen Bestand.

In der Fülle von Licht und Schatten fordert alles bedingungslos seinen Platz. Erfahrungsraum Natur ist nicht per se gefällig, gemütlich. Wie können wir mit diesem Erfahrungsraum, der ein Spiegel unserer eigenen Natur in all ihren Facetten ist, umgehen, so dass er zu einem Heilraum wird?


Heilraum Natur
Heilsein im Sinne von „Ganz-Sein“ entsteht  hier durch den Schritt vom Wahrnehmen zum Annehmen. Die Erfahrung, dass wir Teil der Natur sind und alles was in uns ist Teil unserer Natur ist, führt dann zum Ganz-Werden, wenn wir uns mit Interesse und Liebe all dem zuwenden, was sich uns auf diesem Weg zeigen will.

Die Sprache auf dieser Reise ist „Seelensprache“. Sie öffnet den Weg für eine barrierefreie Kommunikation mit allem Lebendigen. Eingrenzungen, die Menschensprache zum dem machen was sie ist: eine Konvention – Verabredung, entfallen.

Der Modus in dem uns diese Sprache zugänglich wird entspricht dem “Puls der Erde“ , einer Frequenz von 4 – 7 Hz, auch Theta-Wellen genannt. Diese Frequenz der Hirntätigkeit entsprich der sog. REM-Phase, die wir alle aus dem Zustand zwischen Tag  und Traum kennen.

Der Heilraum Natur öffnet sich uns in genau diesem Bewußtseinszustand, wobei die Natur selbst, wenn wir uns ihr auf bestimmte Weise und auf bestimmte Dauer aussetzen, uns auf  ihren Puls begleitet.

Die Aufgabe des begleitenden Therapeuten besteht dabei in einer Wegbegleitung in genau diesen Heilraum.

Feinstoffliche Energiearbeiten aus schamanischen Traditionen, geleitete Meditationen, sowie individuell auf den Klienten und seine Themen abgestimmte Anleitung der Arbeiten in der Natur, ergeben eine Art Landkarte, entlang derer sich die Seelenarbeit bewegt. Was dem Menschen unterwegs begegnet ist einzigartig, wie er selbst. Damit umzugehen und es ins Alltagsbewußtsein zu integrieren ist dann wieder das Feld auf dem der Begleiter dem Klienten mit seinem Wissen und Seelenarbeits-Techniken zur Seite steht.


Rad des Lebens
Die Arbeit mit dem Rad des Lebens – in einigen indigen Kulturen auch „Medizinrad“ genannt, kann uns darin unterstützen auf dem Weg des Wahrnehmens und Annehmens unserer Natur in Balance zu kommen, bzw. zu bleiben.

Den Lehren aus unterschiedlichen Traditionen, die als „Medizinrad“ oder „Rad des Lebens“ bekannt sind, ist gemeinsam, dass sie den zyklischen Verlauf allen Seins aufgreifen.

Auf dem „Rad“ finden wir die vier kardinalen, sowie die vier nicht-kardinalen Himmelsrichtungen als Orientierungspunkte.

Sämtliche  äußeren und inneren Seinsformen und –phasen sind  hier wiederzufinden. Wenn wir uns im „Rad“ bewegen, wir deutlich, dass alles mit allem verbunden ist und dass die Dinge, auch wenn sie von einem Punkt aus betrachtet  z.B. sehr schwerwiegend auf uns wirken, sie von einem anderen, gleichberechtigten Standpunkt in unserem Rad, eine ganz andere Qualität  haben, die uns einen differenzierten, leichten Umgang mit dem gleichen Thema eröffnet.

Die Arbeit mit dem Rad des Lebens ist  ein Weg des Verstehens auf  ganz vielen möglichen Ebenen.

Wenn wir das in der Natur über unsere Natur Erfahrene in den Zyklus des ewigen Kreises von Werden und Vergehen stellen, wird es uns nicht überwältigen, oder aus der Bahn werfen, sondern in der sich selbst tragenden Statik des Kreises, uns offenbaren und seinen Platz einnehmen.

Wertungen in gut - schlecht, hell – dunkel, erwünscht – unerwünscht. . . sind nicht mehr nötig um die Balance zu halten. Alles ist mit allem verbunden; im Innen wie im Außen – selbsttragend und sich immer wieder selbst erneuernd.

Die Naturarbeit mit dem Rad des Lebens eröffnet uns immer wieder neue Blickwinkel.

Je tiefer wir uns darauf einlassen, desto intensiver können wir den Weg vom Rad – Kreis über die Spirale, die den zyklischen Zusammenhang unterschiedlicher Ebenen  verbildlicht, zum Globus bis zum Kosmos – der Multidimensionalität allen Seins – wahrnehmen. Um Stück für Stück durch die Naturarbeiten auf diesem Weg voranzuschreiten, werden sie so angeleitet, dass die gemachten Erfahrungen aufeinander aufbauen und so zur ganz individuellen Potentialentwicklung des Klienten führen.


Dabei ist die Absicht des Klienten der Wegweiser und der Therapeut ist Begleiter
Die Arbeit in der Natur und mit dem Rad des Lebens ist eine Form systemischer Arbeit, die  ohne viele Worte auskommt.
Durch das Schulen und Verfeinern der Wahrnehmung wird der individuelle Weg zum Ganzsein gebahnt.


Praxisräume als  Heilraum
Das setting in den Praxisräumen ist so auf die Arbeit draußen und die Arbeit mit dem Rad des Lebens abgestimmt, dass es zu einem Teil der Arbeit wird. Die Praxis bietet einen geschützten Raum, der sowohl auf die Naturerfahrung vorbereitet, als auch den Klienten wieder sanft in Empfang nimmt.
Sie ist „Schwellenort“ zwischen Alltag und Seelenort.

Um diese Funktion zu erfüllen, ist es wichtig, dass die Praxisräume so naturnah wie möglich gestaltet sind, aber auch Möglichkeit zu Aktivität geben, die den „Rückweg“ in den Alltag bahnen. Dies kann z.B.  ein Angebot an Ruheplatz, Platz zum tanzen, malen, schreiben sein.

Die therapeutische Arbeit umfasst eine Vielzahl von Angeboten feinstofflicher Energiearbeit überwiegend aus schamanischen Traditionen, sowie individuell gestaltete, geleitete Meditationen.

Der Focus liegt hierbei auf der Vorbereitung des Klienten sich für die „Seelenarbeit“ in der Natur zu öffnen. Nach Abschluss der Naturarbeit begleitet der Therapeut den Klienten auf seinem Weg zurück in die Alltagswirklichkeit und bietet wiederum mit o.g. Techniken sehr wirksame Wege an, das Erfahrene so im Selbst zu verankern, dass es seinen Teil auf dem Weg zur Lebensfülle beitragen kann.


Anwendungsgebiete
Heilkundliche Naturarbeit als Therapieform ist weniger auf die Beseitigung spezifischer Störungsbilder ausgerichtet, sondern ist vielmehr ein Weg der Potentialentwicklung, der die psychischen Selbstregulierungs- und Selbstheilungskräfte positiv beeinflusst und auf diesem Weg zur Heilung führen kann.

Die Anwendungsmöglichkeiten sind so vielfältig wie das Leben selbst, es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass auch diese Arbeit, wie alles, was Wirkung entfaltet, unerwünschte Nebenwirkungen haben kann. Deshalb sei hier darauf hingewiesen, dass von der Arbeit mit Menschen, die an Störungen mit Wahngeschehen leiden und mit Menschen die halluzinogene Substanzen missbrauchen, abzuraten ist, da die Arbeit in veränderten Bewußtseinszuständen, die auch Teil der Naturarbeit sein kann, was zu, in diesem therapeutischen Rahmen, nicht auffangbaren Verläufen führen kann.

Nach meiner persönlichen Erfahrung ist diese Art von Seelenarbeit mit Therapieformen, die mit dem Fluss des Lebens arbeiten und vom einem Verbundensein allen Lebendigen ausgehen, sehr gut kombinierbar.

Ich selbst konnte deutliche Synergieeffekte im Nebeneinander sowohl mit klassischer Homöopathie, als auch mit Craniosacraler Therapie feststellen.






Claudia Ernestus ist Heilpraktikerin für Psychotherapie und freie Journalistin.
www.heilkundliche-naturarbeit.de , Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Literatur:
Steven Foster/Meredith Little: Die vier Schilde, 2. Auflage, 2006, Arun Verlag
Bill Plotkin, Soulcraft, 2. Auflage, Arun Verlag 2011
William Anderson/Vicky Gabriel, Seelenpfade, Arun Verlag 2009 

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