Granatapfel - Punica granatum
Granatapfel, Grenadine, Punica granatum, Granatum punicum, Punica florida, Punica multiflora
Die Bezeichnung für den Granatapfel lässt sich in vielen Sprachen auf das lateinische Wort granum, (Pl. grana für Kerne oder Körner) oder granatus (körnig, kernreich) zurückführen. Der lateinische Name „Punica“ stammt aus dem Römischen Reich und ist von der Bezeichnung Punier für die (karthagischen) Phönizier hergeleitet, die diese Pflanze zum Teil aus religiösen Gründen verbreitetet haben.
Die Heimat des Granatapfels liegt in West- bis Mittelasien (Türkei, Kaukasus, Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan bis in den Iran, Afghanistan und Pakistan).
Die Gattung Punica besteht aus nur zwei Arten, die alleine die Unterfamilie Punicoideae bildet, Punica granata und Punica protopunica. Dabei gibt es die zweite Art ausschließlich auf der zum Jemen gehörenden Inselgruppe Sokotra im Indischen Ozean.
Woran erkennt man den Granatapfel(baum)?
Der Granatapfelbaum ist wechselgrün und erreicht eine Höhe von bis zu 5 Metern. Er kann einige hundert Jahre alt werden. An den Enden der Zweige trägt er im Frühjahr und Sommer große, trichterförmige, orangerote Blüten. Die im Reifezustand orangeroten Früchten haben einen Durchmesser von bis zu 10 cm und sind von vielen Wänden durchzogen. Dadurch entstehen Kammern, in denen sich bis zu 15 Millimeter große, kantige Samen befinden. Sie sind von einem glasigen, saftig-prallen, tiefrot bis blassrosa gefärbten Samenmantel (Arillus) umgeben und können mitgegessen werden. Die Frucht wird bis zu 500g schwer und ist als Grenzfall einer Beere anzusehen. Das Fruchtfleisch ist nicht fleischig, aber auch nicht verholzt.
Typische Beeren sind beispielsweise die Banane, Tomaten oder Avocados. Die umgangssprachlich so bezeichneten Früchte Erdbeere, Himbeere, Brombeere, Vogelbeere, Holunderbeere oder Wacholderbeere sind keine Beeren, Erdbeeren sind eine Sammelnussfrucht, Wacholderbeeren sind Zapfen)">
Wo findet man Granatapfel?
Der Granatapfelbaum liebt heißes und trockenes Klima. An die Bodenqualität stellt er geringe Ansprüche.
Heute wächst er im Mittelmeerraum mit Südtirol und dem Wallis als Nordgrenze, in Vorderasien, Südafrika, dem südlichen Asien, China, Australien, der südwestlichen USA und Südamerika.
Im Mittelmeerraum und im Nahen Osten wird der Granatapfel seit Jahrhunderten zur Gewinnung der Früchte als Obst oder für die Saftherstellung (Grenadine) kultiviert. Gleiches gilt neuerdings auch für die südwestliche USA und Südamerika.
In Deutschland wurde der Granatapfel im mittelalterlichen Konstanz archäologisch nachgewiesen.
Wie wirkt Granatapfel?
Studien zeigen eine mögliche positive Wirkung bei Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs und Arthritis. Es wurde festgestellt, dass Granatapfelsaft die Bildung körpereigener Östrogene hemmte und bei (östrogenrezeptor-positiven) Brustkrebszellen das Wachstum um 80 Prozent hemmte. Dabei wurde das Wachstum der gesunden Zellen nicht beeinträchtigt. Fermentierter Granatapfelsaft hatte dabei eine doppelt so hohe Wirkung wie frischer Saft.
Weitere Krebsarten, gegen die Granatapfelsaft wegen seines hohen Polyphenolgehalts wirksam ist, sind Leukämie und Prostatakrebs. Bei letzterem stieg bei einer täglichen Verabreichung von Granatapfelsaft mit einem Gehalt von 570 mg Polyphenolen in einer sechsjährigen Beobachtungsphase die Verdopplungszeit des PSA-Werts von 15,4 auf 60 Monate.
Positive Einflüsse wurden auch bei Patienten mit verengter Halsschlagader festgestellt. Nach einem Jahr Verzehr von Granatapfel oder Granatapfelsaft verringerten sich die Ablagerungen um 35%, während sie in der Kontrollgruppe deutlich zugenommen haben.
Zusammengefasst noch einmal die Haupt-Anwendungsgebiete für Granatapfel
Arteriosklerose
Bakterielle Infektionen
Bluthochdruck
Krebs (Brust-, Darm-, Haut-, Lungen-, Prostatakrebs)
Diabetes mellitus
Gelenkbeschwerden (auch Gicht)
Herzbeschwerden
inderung von Wechseljahresbeschwerden
Verdauungsschwäche
Osteoporose
Viralen Infektionen
entzündete Wunden
Welche Wirkstoffe enthält Granatapfel?
Der Granatapfel enthält sogar im Vergleich mit Rotwein und Blaubeeren besonders viele Polyphenole vor allem Punicalagin, Crosmin und Quercetin sowie Phenolsäuren wie Ellagsäure(siehe nebenstehende Formel) und Gallussäure. Er enthält größere Mengen Flavonoide wie Anthocyane, ist reich an Kalium und enthält unter anderem Vitamin C, Calcium und Eisen.
Welche Teile der Pflanze werden verwendet?
Hauptsächlich wurden bisher medizinisch die Granatbaumrinde (getrocknet) und die Granatwurzelrinde (vorwiegend frisch) verwendet. Außerdem wendet man die Granatapfelschalen und Granatblüten an.
Die Früchte und ihr Presssaft sowie das Samenöl gelten bisher nicht als Phytopharmaka, sondern als Nahrungsergänzungsmittel, dürften aber angesichts der oben genannten Wirkungen deutlich an medizinischem Interesse gewinnen.
Dr. rer. nat. Frank Herfurth - Heilpraktiker, Dozent, Lebensmittelchemiker Ostlandstr. 53a, 50859 Köln, Tel.: 02234-9878810 - Fax: 02234-9878813 Email: |
Quelle: http://de.wikipedia.org