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Heilpraktiker-Zusatzversicherungen

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Was von Heilpraktiker-Zusatzversicherungen zu halten ist:

Der Kaffeeröster Tchibo, auch etablierter Anbieter diverser Utensilien, hat jetzt etwas ganz Besonderes im Programm. In Zusammenarbeit mit der Gothaer Versicherung bringt er eine private Zusatzversicherung speziell für Heilpraktikerleistungen in die Supermärkte.

Das klingt gut, trotzdem sind derartige Heilpraktiker-Zusatzversicherungen auf dem deutschen Versicherungsmarkt bisher selten und zwar aus einem Grund: sie rechnen sich nicht.

Es ist zu erwarten, dass nur Tchibo-Kunden mit Affinität zur Naturheilkunde, die Police abschließen, und diese auch nutzen werden. Das widerspricht der üblichen Versicherungsmathematik. Hier sind sogenannte Mischkalkulationen vorherrschend, das heißt, nur ein kleiner Teil der  Versicherungsnehmer muss oder will tatsächlich Leistungen beanspruchen. Damit stehen den Einnahmen vergleichsweise geringere Ausgaben gegenüber, das Geschäftsrisiko wird für das Versicherungsunternehmen kalkulierbar. Bei dem Tchibo-Papier ist zu erwarten, dass die Gothaer die Prämien permanent anheben wird, um die hohen Ausgaben begleichen zu können. Ein schlechtes Geschäft für alle Beteiligten.

Andere Anbieter von Zusatzversicherungen für Heilpraktikerleistungen gehen daher den „klassischen“ Weg. So schnürt etwa die „Continentale“ ein Rundum-Sorglos-Paket, in dem zusätzlich Praxisgebühr und alle Zuzahlungen, Erkrankungen im Ausland, freie Krankenhauswahl und bis zu 80 Prozent der in Anspruch genommenen Heilpraktikerleistungen versichert sind. Aufgrund der breiter gefassten  Zielgruppe des Pakets jedoch deutlich risikoärmer für den Anbieter. Als Folge dessen können sich die Patienten über stabile Prämien freuen.

So sehr Zusatzversicherungen für Heilpraktikerleistungen zu begrüßen sind, sie sollten für die Versicherten und die Versicherer kalkulierbar sein. Aus den genannten Gründen ist daher ein Leistungspaket der Einzelversicherung vorzuziehen.

 

dr-werner-weishauptDr. Werner Weishaupt
Dozent für Psychotherapie, Supervisor und Präsident
des VFP

 

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