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Colon-Hydro Therapie

Colon-Hydro Therapie

 

Die Mehrzahl der Menschen leidet an einer gestörten Zusammensetzung der Darmbakterien, der Dysbiose. Dadurch ergeben sich fehlgeleitete Verdauungsvorgänge mit Bildung von Gift- und Abfallstoffen. Bei weiterem Fortschreiten kommt es zur Selbstvergiftung des Körpers, zur Autotoxikation. Auch ist hinreichend bekannt, dass eine sehr enge Verknüpfung zwischen Stoffwechselvorgängen und Immunsystem besteht.

"Der Tod sitzt im Darm" - ein altes Sprichwort mit harter Bedeutung in unserer Zeit.
Ein gesunder Darm muss deshalb die Grundlage für einen gesunden Körper bilden.

Zur Geschichte:

Darmspülungen

Schon von altersher sind Einlaufbehandlungen des Dickdarms bekannt.
Bei den Ägyptern wurde eine Einblasmethode von Gott Osiris den ägyptischen Priesterärzten übermittelt. Der Inhaber eines wichtigen Staatsamtes trug den ehrenvollenTitel "Hirt des Afters des Pharao".

Die Römer haben einen Gott der Darmwinde mit dem Namen Grepitus verehrt.
Eine historische Beschreibung ist im Friedensevangelium der Essener nachzulesen.
Es heisst dort: "Darum sucht einen großen Rankkürbis mit einer Ranke von der Länge eines Mannes; nehmt sein Mark aus und füllt ihn mit Wasser des Flusses, das die Sonne erwärmte. Hängt ihn an den Ast eines Baumes und kniet auf den Boden vor dem Engel des Wassers und führt das Ende der Ranke in euer Hinterteil ein, damit das Wasser durch alle eure Eingeweide fließen kann. Laßt das Wasser dann aus eurem Körper fließen, damit es aus dem Inneren alle unreinen und stinkenden Stoffe des Satans wegspült. Und ihr werdet mit euren Augen sehen und mit eurer Nase all die Abscheulichkeiten und Unreinheiten riechen, die den Tempel eures Körpers beschmutzen."

Ärzte des Mittelalters und der Barockzeit empfahlen Einlaufserien.

Auch im vergangenen Jahrhundert hat Kuhne eindringlich auf die Reinigung des Darms hingewiesen und Rosendorff hat es in fünfzigjähriger Praxis in diesem Jahrhundert fortgesetzt.

Als Vorläufer der Colon-Hydro Therapie ist das subaquale Darmbad zu nennen.
Die Spezialbehandlungswanne ist heute nur noch selten zu finden.
Der Patient liegt in der Wanne, und durch eine entsprechende Vorrichtung konnte der Patient selbst Wasser in den Dickdarm ein lassen und dann durch Öffnen des Ventils den gelösten Darminhalt in ein Schlauchsystem abgeben.
Der Auftrieb im Wasser begünstigte das Lösen des Darminhalts, der Nachteil war, daß sich der Patient selbst behandeln mußte und nicht immer seine Problemzonen erfassen konnte.
Auch der gesamte Aufwand war allzu umfangreich.

Die heutige Colon-Hydro Therapie ist eine aus den USA bekannte und dort seit Jahren erfolgreiche Möglichkeit der Darmreinigung und -sanierung.
Die Methode hat den Vorteil einer unkomplizierten, aber wirkungsvollen Durchführung.

Notwendigkeit

Die Frage ist zu stellen, warum eine Colon-Hydro Therapie eigentlich notwendig ist.
Die Erfahrung lehrt, dass es fast keinen Menschen mehr mit einer idealen Darmfunktion gibt.
Die Mehrzahl leidet an einer gestörten Symbiose, der Dysbiose, einer Störung der natürlichen Lebensgemeinschaft von Darmbakterien und Mensch.
Durch sterilisierte und denaturierte Lebensmittel, fehlerhafte Ernährung und Lebensweise, durch Umweltbelastung, Gifte und Mißbrauch von Medikamenten wird das Gleichgewicht zwischen Mensch und Bakterien zerstört.
Genußgifte wie Alkohol und Nikotin schädigen ebenfalls die normale Tätigkeit des Dickdarms.
Die tonnenweise Einnahme von Abführpillen wird schweigend hingenommen, obwohl diese die Aktivität der Darmmotorik weiter schwächen.
Heute ist es aufgrund der Dysbiose auch zu einer dramatischen Zunahme von Pilzerkrankungen gekommen.
Die Gefahr einer ständigen Reinfektion auf die Genitalorgane und das gesamte Hautsystem ist dadurch gegeben.


Ein grosser Teil der Bevölkerung hat einen gestörten Stoffwechsel durch das Übergewicht krankheitsfördernder Darmbakterien.
Sauerstoff gelangt nicht mehr in ausreichender Menge ins Gewebe. Gift- und Abfallstoffe werden nicht mehr schnell genug abgebaut und ausgeschieden.
So kommt es zur Selbstvergiftung des Körpers, der Autointoxikation.
Die Folgen sind Vitalitätsverlust, Müdigkeit, Depressionen, Konzentrationsmangel, Aggresivität und Angstzustände.
Krankheiten wie Infektionen, Entzündungen, Rheuma, Polyarthritis, Akne, Psoriasis, verschiedene Hauterkrankungen, Hypertonie, Migräne, Allergien und viele weitere Beschwerden werden heute einem nichtfunktionierenden Darm zugeordnet.
Immunvorgänge im menschlichen Körper wurden lange Zeit vom Standpunkt der Infektion gesehen. Inzwischen ist jedoch hinreichend bekannt, daß eine sehr enge Verknüpfung zwischen Stoffwechselvorgängen und Immunsystem besteht.
80 % des Immunsystems befindet sich in der Wand des Dünn- und Dickdarms.
Deshalb kommt es durch lokale Störungen und Entzündungen auch zu einer Minderung der Abwehrkräfte im Organismus.
Die Schleimhaut des Dickdarmes ist das erste und wichtigste Verteidigungssystern gegen Giftstoffe.
Erst an zweiter Stelle folgen Leber, Nieren, Lymphe, Lunge und die Hautoberfläche.
Nur der gesunde Dickdarm mit einer gesunden Bakterienflora kann selbständig die Vitamine Biotin, Folsäure, Nicotinsäure und Vitamin K bilden.
Und nur die gesunde Schleimhaut ist befähigt, krankmachenden Toxinen das Eindringen zu verwehren und gleich zeitig Spurenelemente und Mineralstoffe zu resorbieren.
Den Mangel an Mineralstoffen können Haaranalysen bestätigen und auch Messungen des Säure-Basen-Status durch einfache Titrationen, wobei intrazelluläre Azidosen aufgedeckt werden, die einem Kaliummangel in der Zelle entsprechen.
Einhergehend sind dann auch Mangelzustände, besonders der weiteren basenbildenden Elemente Natrium, Calcium, Magnesium und Eisen.
Die Obstipation ist ein Grundübel des heutigen Menschen.
Der Darm hat seine normale Bewegungstätigkeit infolge jahrelanger Fehlernährung verloren.
Schlacken, Inkrustierungen und verhärtete Substanzen in den Haustrien verhindern eine normale Peristaltik und damit den Weitertransport des Darminhalts.
Nur immer stärkere Abführmittel mit ihrer zerstörenden Wirkung auf die Darmschleimhaut verschaffen noch einigermaßen Hilfe.

Schonung - Säuberung - Schulung

Unter "Schonung" des Darmsystems ist die große Palette der Nahrungsrestriktion vom Teefasten über die klassische Milch-Semmel-Diät bis hin zur milden Ableitungsdiät zu verstehen.
"Säuberung" bedeutet das Trinken einer isotonischen Bittersalzlösung während der Kurzeit morgens nüchtern zur Anregung des Galleflusses.
Die "Schulung" ist in unserer Zeit besonders wichtig, um wieder zu einer geordneten Esskultur zurückzukommen.
Nur intensives Kauen und Einspeicheln schaffen die Grundvoraussetzung für einen ideal vorbereiteten Speisebrei.
"Der Tod sitzt im Darm" 
Ähnlich wie ein Baum sich aus seinem Wurzelwerk ernährt, auf einem guten Boden sich gut entwickeln kann, auf einem schlechten Boden aber dahinkümmern wird, so muß auch die Pflanze Mensch sich ein gutes Wurzelwerk schaffen, um gesund und kräftig aufzuwachsen und den Stürmen des Lebens trotzen zu können.

 

Durchführung und Wirkungsweise:

Bei der Colon-Hydro-Therapie liegt der Patient bequem in Rückenlage auf einer Behandlungsliege. In Seitenlage wurde vorher ein Kunststoffröhrchen, ähnlich einem Proctoskop, eingeführt. Über dieses Rohr fliesst Wasser mit unterschiedlichen Temperaturen in den Darm ein. Über ein geschlossenes System werden das Wasser und der gelöste Darminhalt durch einen Abflußschlauch geleitet. Das geschlossene System verhindert, dass weder für den Patienten, noch für den Therapeuten unangenehme Begleiterscheinungen (Gerüche etc.) entstehen. Mit einer sanften Bauchdeckenmassage können Problemzonen ertastet und Verhärtungen von den Darmwänden gelöst werden. Die Massage beginnt in der linken unteren Bauchpartie und setzt sich nach kranial fort, entsprechend dem Dickdarmverlauf bis zum rechten Unterbauch. Entscheidend ist, dass hier keine distanzierende Apparatbehandlung vorliegt, sondern dass der Therapeut ständig anwesend sein muss. So wird z.B. bei gewissen Druckwerten im Colon ( ca.50 % des Anstiegs im Vergleich des Ausgangswertes) oder bei Völlegefühl des Patienten die Wasserzufuhr gestoppt.


Die Wassertemperatur kann beliebig variiert werden. Meist bewegen sich die Temperaturen zwischen 38 und 30 Grad. Beim Einfliessen von kühlerem Wasser (bis 21 Grad) kommt es zu einem Kneipp-Effekt auf den Dickdarm. Das warme Wasser (bis 41 Grad) löst Spasmen, während das kühle Wasser atonische Darmbereiche wieder tonisiert. Es kommt zu einer Abschwellung ödematöser Schleimhautabschnitte. Überblähte Darmschlingen, die zum Zwerchfellhochstand führen und dadurch Herzsensationen, Tachykardie und Hypertonie auslösen können, werden durch die Entleerung normalisiert. Die auflösende Wirkung des Wassers und die Temperaturreizung des Darmes bewirken, dass dieser wieder zu arbeiten beginnt und aus eigener Motorik den angesammelten und stagnierten Darminhalt weiter befördert. Gegen Ende der 45- Minuten-Behandlung perlt für 10 Minuten medizinischer Sauerstoff in hoher Menge mit dem Wasser in den Dickdarm. Diese Sauerstoffzufuhr gibt den gesunden Darmbakterien neue Nahrung, während den pathogenen Anaerobiern der Lebensraum entzogen wird. Dadurch werden in kurzer Zeit die Vitaminsynthese und das darmassozilerte Immunsystem gebessert. Die Colon-Hydro-Therapie verbessert durch die Entlastung die intestinale Blutzirkulation. Auch eine diuretische Wirkung ist besonders bei chronischen Nierenpatienten und bei Stauungszuständen zu beobachten. Es kommt zur teilweisen Wasserresorption, das intravasale Volumen erhöht sich, und die Diurese in den Nieren wird gefördert. Ausserdem können so vermehrt Toxine ausgeschieden werden. Normalerweise erzeugt die Colon-Hydro-Therapie keine Schmerzen oder Krämpfe und wird von den Patienten als angenehm und wohltuend empfunden. Durch ein Sichtfenster kann das rückfließende Wasser mit dem gelösten Darminhalt beurteilt werden. Es werden oft Nahrungsreste ausgespült, die zuletzt vor Wochen und Monaten gegessen wurden. Ebenso sind sehr oft Kotsteine zu beobachten. Die verwendeten Geräte haben nur einen minimalen Anfangwasserdruck von 18 cm Wassersäule, und die Behandlung erfolgt effektiv bei einer Einstellung von weniger als 140 cm Wassersäule. Das verwendete Schlauchsystem ist Einwegmaterial, um Kontaminationen durch vorhergehende Behandlungen auszuschließen.

Indikationen:

Die Hydrotherapie des Colons hat sich bei folgenden lokalen Krankheitsbildern
als günstig erwiesen bei:

  • Obstipation
  • Diarrhoe
  • atonisches Colon
  • spastisches CoIon
  • Hämorrhoiden leichteren bis mittleren Grades
  • Parasiteninfektion,
  • chronische Darmblähung
  • Divertikulitis
  • Colitis.

Die Therapie ist wirkungsvoll zur Vorbereitung zur diagnostischen
Untersuchung des Dickdarms wie, z.B.:

  • Kontrasteinlauf
  • Rectoskopie
  • Sigmoidoskopie
  • Coloskopie.


Auch eine präoperative Dickdarmreinigung ist äußerst zweckmäßig, und aus der Erfahrung ergibt sich ein verkürzter postoperativer Zeitraum. Eine weitere Indikationsgruppe stellen die Auswirkungen der Autointoxikation dar:

  • Rheuma
  • allergische Erkrankungen
  • Depressionen
  • Asthma bronchiale
  • Hyper und Hypothermie
  • chronische Prostatitis.


Eine entscheidende Indikation ist die Leberentgiftung. Eine unterstützende Behandlung erfolgt zur Entgiftung bei Suchtkrankheiten.

Kontraindikationen:

  • Schwere Herzerkrankung
  • Aneurysma
  • Gastromtestinale Hämorrhagie
  • Fortgeschrittene Schwangerschaft
  • Z.n. frischer Colonoperation

Mögliche Gefahren könnten Elektrolytstörungen sein, da ein gewisser Entzug stattfindet. Im Regelfall ergeben sich bei einer normalen Behandlung jedoch keine Komplikationen. In einer amerikanischen Studie wurden Komplikationen bei Kindern erwähnt. Dabei wurden jedoch überproportional große Wassermengen im Verhältnis zum Körpergewicht gegeben.

 

Erfahrungen mit der Colon-Hydro-Therapie:

Es ist immer wieder erstaunlich, welche positiven Wirkungen durch die Colon-Hydro Therapie möglich sind.
Ich war als Mayr-Arzt sehr kritisch an die Therapieform herangegangen, habe gewisse Erfolge im Dickdarmbereich erwartet, die nicht immer durch die Darmreinigung nach F. X. Mayr möglich sind.
Sie haben mich jedoch besonders von der Effektivität überzeugt.
Sehr oft, schon fast im Regelfall, waren Abgänge von Kotsteinen zu beobachten.
Bei einer Patientin bestand ein chronischer Schmerzzustand im LWS-Bereich zugleich tastbar eine Resistenz in der Mitte des Colon descendens.
Während der Spülung löste sich die Resistenz, und der Kreuzschmerz war nach der Therapie verschwunden.
Der Abgang alter Speisereste ist oft zu beobachten, wobei diese Speisen (z.B. Paprika) wochen- oder monatelang nicht gegessen worden sind.
Druckgefühle im Unterbauch besserten sich nach Abgang von Schleimhautzusammenklumpungen.
Auch das Bauchmaß eines Gasbauchs kann sich während der Behandlung um Zentimeter verkleinern. Während der Therapie kam es bei einer Patientin nach einer Chemotherapie zu einem starken Chemiegeruch in der Zimmerluft.
Bei einem männlichen Patienten, der schon ein halbes Jahr keine Zigarette geraucht hatte, kam es unter der Behandlung zur "Tabakgeruchswolke".
Diese Tatsachen beweisen die Auswaschung der Gifte aus der Dickdarmwand.
Bei Rheumapatienten besteht oft eine Präexsikkose mit versiegtem gesundem Durstgefühl.
Durch die Spülung und die dadurch bedingte Nierenaktivität kann diese Durstblockade erfolgreich unterbrochen werden.
Diese Tatsache war auch bei der Behandlung von Migräne für den Erfolg mitentscheidend. Schwindelzustände waren sehr oft wie weggeblasen.
Die Humoralpathologie beschreibt die Veränderung im Gesicht und an der Haut.
Während der Behandlungen waren auch hier positive Beobachtungen zu verzeichnen; es kam zur Glättung der vor dem faltigen Gesichtshaut, insgesamt wurde die Gesichtsfarbe frischer und rosiger.

 

Schlußfolgerungen:

Die Colon-Hydro Therapie passt nach meinen Erfahrungen ideal in den Rahmen einer ganzheitsmedizinischen Therapie.
Das Beispiel des Darms als Wurzelwerk zur Ernährung der Pflanze Mensch beschreibt ideal die funktionellen Zusammenhänge.
Fast unabdingbare Voraussetzung für den Therapeuten ist deshalb ein funktionelles Wissen um die Darmfunktion und die davon ausgehende Autointoxikation.
Es kommt bei der Colon-Hydro Therapie zu einer entscheidend enteralen Ausleitung.
Kur-Verkürzungen sind zu erwarten, mögliche Kur-Krisen können wirkungsvoll vermieden werden.
Es muß betont werden, dass der Patient oft eine hohe Hemmschwelle vor der Behandlung hat.
Durch Erklärung und Überzeugung kann die Scheu vor der zunächst ungewohnten Behandlungsmöglichkeit abgebaut werden.
In unserer Zeit der Kontaktarmut zum Patienten ist die hohe psychische Zuwendung zum Patienten während der Behandlung ein weiteres entscheidendes positives Kriterium.
Die Colon-Hydro-Therapie soll jedoch nur ein Baustein zur Hinführung zu einer besseren Darmgesundheit sein.
Der zweite Baustein ist die notwendige Ernährungsumstellung.
Der Patient muß bereit sein, frei zu werden von Genussmittel-Missbrauch und er muss sich zu einer Ernährungsumstellung hinführen lassen.
Die Ernährungssünden müssen erkannt und abgestellt werden, die Nahrungsmittel sollen mehr lactovegetabiler Natur sein.
Schliessich dient als dritter Baustein einer besseren Darmgesundheit die notwendige Bewegungsaktivierung.