Das Therapiekonzept der Lymphdrainage hat zum Ziel, das gestörte Gleichgewicht zwischen der Menge von Gewebewasser und der Leistungsfähigkeit der Lymphbahnen wiederherzustellen. Gleichzeitig wird aber auch das Immunsystem angeregt. Grundsätzlich wird das Unterhautgewebe mit sanftem Druck massiert.
Die Lymphdrainage ist bis vor 50 Jahren ein Stiefkind der Medizin gewesen, obwohl es schon erste Beschreibungen und Erkenntnisse des Lymphgefässsystems vor dem 16. Jahrhundert gegeben hat. In seiner Gesamtheit wiederentdeckt und beschrieben wurde das Lymphgefäßsystem erst wieder im 17. Jahrhundert.
Die manuelle Lymphdrainage in ihrer "modernen" Form wurde von dem dänischen Physiotherapeuten Emil Vodder entwickelt. Während seiner Tätigkeit an einem Institut für physikalische Therapie in Cannes (Südfrankreich) vor 50 Jahren beobachtete er, dass Kurpatienten mit chronischen Erkältungskrankheiten oft stark geschwollene Lymphknoten am Hals aufwiesen. Vodder massierte – entgegen der damaligen Lehrmeinung – die vergrösserten Halslymphknoten eines jungen Mannes mit vorsichtigen Dreh- und Pumpbewegungen. Der junge Mann wurde gesund. Wieder einmal bewahrheitete sich der Satz: "Wer heilt hat Recht!". Aus dieser Erfahrung heraus entwickelte Vodder die manuelle Lymphdrainage. Die LD-Behandlung ist somit im Vergleich noch eine relativ junge Therapie. Vodder erkannte, dass sich durch ein gestörtes Lymphsystem Körperwasser in den Geweben staut und es zu Ödemen kommen musste, da das Gewebswasser nicht mehr ausreichend in die Blutgefäße zurückgeführt werden konnte.
Es stehen für die Lymphdrainage verschiedene Griffe zur Verfügung:
Die Lymphdrainage eignet sich vor allem für Beschwerden, bei denen es zu Stauungen (Ödemen) von Lymphe oder Wasser im Gewebe kommt, zum Beispiel:
Ausserdem wird die Lymphdrainage bei folgenden Erkrankungen regelmässig angewandt:
Bei einer sorgfältigen und vorsichtigen Anwendung der Lymphdrainage muss nicht mit Nebenwirkungen gerechnet werden.
Allerdings sind folgende Anwendungseinschränkungen einzuhalten:
Zur Unterstützung der Lymphdrainage und zur Vermeidung der Reödematisierung des Gewebes wird in der Mehrheit der Krankheitsfälle nach der Behandlung noch eine Bandagierung oder Kompressionsbestrumpfung vorgenommen. Mit dieser Therapie können
behandelt werden.
Eine große Bedeutung hat die manuelle Lymphdrainage auch bei der Nachbehandlung operativer Eingriffe, bei denen Lymphknoten entfernt worden sind.
Im Kopf-Halsbereich:
Im Brust-Rückenbereich:
Im Arm- und Beinbereich:
Allgemein auftretende o. generalisierte Ödeme - Rheumatische Ödeme:
Kontraindikationen für die manuelle Lymphdrainage: