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Spiritualität aus psychologischer Sicht

Im Zusammenhang mit Spiritualität treffen wir viele Begriffe. Da ist die Rede von anhaftenden Energien, Besetzungen, energetischen Belastungen, Engeln, Geistern oder Geistwesen bis hin zu energetischen Implantaten und seltsamen Wahrnehmungen.

Aus meiner Sicht verbirgt sich hinter all den Begriffen nichts anderes als unsere Lernaufgabe wieder das zu werden, was wir einst waren, nämlich spirituell gesund zu sein. Das bedeutet Heilung auf allen Ebenen, also die Balance von Körper, Geist und Seele, so wie es alle alten Heilsysteme, wie z.B. Ayurveda oder TCM beschreiben.

Was verbirgt sich im Einzelnen hinter all den verschiedenen Begriffen? Aus meiner psychologischen Sicht sind anhaftende Energien das Resultat von erlernten Verhaltensmustern aus dem elterlichen Umfeld und einer Kompensation schmerzlicher, nicht verstandener Lebensumstände durch weitere oft aus dem unmittelbaren Lebensumfeld stammenden erlernten Verhaltensweisen oder eigenen Ideen.

Das bedeutet, eine anhaftende Energie entsteht durch die Resonanz der eigenen Person zu seinem Umfeld, durch das Wechselspiel der Kommunikation, was Worte sein können, aber auch Gesten, Bewegungen oder Handlungen.

Solche anhaftenden Energien kann man mittels Kirlianphotografie sichtbar machen. Das bedeutet, dass die gesunde Aura eines Menschen in den Regenbogenfarben strahlt und leuchtet, sich aber jedwede energetische Anhaftung dort durch das Wechselspiel mit dem Höheren Selbst in Form von Aktion und Reaktion als graue Farbsequenz über die normale Farbe legt, da die Aktion der eigenen Person nicht den höchsten Prinzipien entspricht und die traurige Reaktion darauf, dann eine Grausequenz ist, eine Schwingung, die zu Disbalancen in den Chakren und dem Meridiansystem führt. Das bedeutet, dass nichts von Außen kommendes Schuld an Disbalancen ist. Alles was ist, hat mit uns selbst zu tun, entsteht aus uns selbst heraus.

Das Prozedere kann man sich ähnlich vorstellen, wie die Wolken am Himmel. Der Himmel ist strahlend blau und die Wolken stehen aus unserer Sicht, wenn wir von der Erde in den Himmel schauen, in dunkelgrau, hellgrau oder weiß – also in mehreren Schichten – vor dem blauen Himmel.

Der gleiche Inhalt verbirgt sich hinter den Worten Besetzungen, energetische Belastungen oder Implantate. Wovon sind wir besetzt? Was ist es für ein Gedanke, für ein Glaube, für eine Vorstellung, die von uns Besitz nimmt? Was ist das für ein Implantat – für ein Fremdkörper – in unserem Geist, in unserem Denken, den wir leben?

Dazu gesellen sich dann oft Wahrnehmungen, wie ein Gefühl der Kälte oder Hitze, was zu Symptomen, wie Leere, innere Unruhe, eingeschlafene Glieder, Krämpfe, Enge, Ohrgeräusche, Unkonzentriertheit, Müdigkeit etc. führt. All diese Wahrnehmungen zeigen die Bewegung der äußeren Energie in der Aura und der inneren Energie im Körper, im Meridiansystem, an und haben nicht das geringste mit seltsamen spirituellen Kräften zu tun, die von Außen auf den Menschen einwirken, ihn bedrohen oder angreifen. Menschen, die daran glauben, begeben sich zusätzlich in eine Angst. Eine Angst ausgeliefert zu sein, von anderen Menschen spirituell bedroht oder gar verhext zu werden. Die Wahrnehmungen, um die es hier geht, entstehen aus genau den o. g. Disbalancen im yin-yang-System. Ein Gefühl von Nadelstichen auf der Haut, ein Gefühl von Eiseskälte, ein Gefühl von unerträglicher innerer Vibration, Druckgefühl...... Diese Dinge entstehen, wie auf der Wetterkarte durch die Bewegung der Energie innerhalb der Aura, eine Bewegung von Hoch- und Tiefdruckgebieten, von grauen Farbnuancen – in der Natur Wolke genannt, die bei einem Menschen dann zu genau diesen Gefühlen, diesen Wahrnehmungen führen, die nicht immer schon klinisch manifest sein müssen.

Was hat das nun mit Geistern oder Geistwesen zu tun? Es gibt viele spirituelle Wege, die zur Balance von Körper, Geist und Seele führen. Neben körperbezogener Arbeit gibt es die mentale Arbeit, die Arbeit mit dem Geist, das Denken und Begreifen, die Arbeit mit Vorstellungen und Visualisierungen, das Arbeiten mit Engeln oder mit schamanischen Krafttieren.

Besonders in der schamanischen Arbeit finden wir viele verschiedene Strömungen, aus vielen Kulturen und Mythen stammende Einflüsse, die vor vielen Jahrhunderten der Glaube, der Kult, die Rituale der Menschen waren.

Viele Naturvölker stellen sich durch das Leben draußen in der Natur mit all seinen realen Gefahren für einen Menschen bspw. die Wolken in der Aura, also die energetischen Belastungen in der Aura als Wesenheiten vor, als dunkle, böse Geister oder Dämonen. In der klassischen Psychologie würden wir das die Schattenaspekte nennen, die wirklich nichts mit verhexen oder spirituellen Angriffen zu tun haben sondern aus Handlungen, aus Verhaltensweisen entstehen und die fühlbare Bewegung der Energie sind, die sich fortführend in weiteren Handlungen Ausdruck verleiht. Alles das, entspringt dem menschlichen Geist, der menschlichen Vorstellungskraft. Das bedeutet, ein derartiger Glaube an Böses, an Dämonen etc. ohne den Hintergrund, dass es sich hierbei um Schattenaspekte handelt, bringt einen Menschen zusätzlich in eine Angst, in die Krankheit. Und auch ein Erzengel Michael meint nicht zurück lehnen und erwarten das alles gut wird, sondern dieses Bild ist ein psychologisches Hilfsmittel, das blaue Licht, das uns sagt: "Schütze Dich mit der Methode der klaren Aussprache. Sage klar, was Du möchtest und was nicht. Entfalte Deine Persönlichkeit, Dein Selbst." Das ist es, was dann das Lichtschwert des Erzengel Michael macht. Der eigene Erzengel Michael in uns befreit uns vom Schatten, von der energetischen Belastung. Und der Glaube an Besetzungen von Verstorbenen zeigt nichts anderes an, als eine karmische Belastung, was bedeutet, das das gleiche Verhaltensmuster schon Generationen vor uns gelebt und nicht verstanden, nicht verändert wurde, und wir an dem Verhalten von bspw. der Oma festhalten oder unsere Gedanken sich nur bei dem Verstorbenen befinden und das eigene Selbst sich im Schmerz verliert. Es ist demzufolge das eigene Verhalten und auch hier nichts Böses von Außen. Aussagen, dass man vielleicht mit sogenannten Außerirdischen in out-ofbody- Reisen in Kontakt geht und es sein kann, dass man seinen Körper nicht wieder findet oder nur teilweise in ihm Platz nimmt, entsprechen einer abgewandelten Vorstellung von Menschen, die eigentlich die vedische Astrologie meinen. Natürlich kann man in seiner Vorstellung, seinem Geist (out-of-body ist eine Phantasiereise in Entspannung) z.B. die Planetenenergie des Mars nutzen, sich vorstellen, wie diese Kraft der Aktivität und Power des roten Mars durch den Körper fließt und man in der Lage ist, das was man möchte aktiv umzusetzen, wenn man vielleicht mehr Durchsetzungskraft im Leben braucht. Aber ob das dann ein Kontakt zu Außerirdischen ist? Ich würde es eher für das Bewusstsein für die dem Mars innewohnende Kraft halten. Und das Gefühl vielleicht nicht ganz im Körper zu sein ist aus meiner Sicht nichts anderes als psychologisch gesehen, eine Schieflage im Denken und energetisch eine yin-yang- Disbalance, die dann durch die Entspannung bewusst wird. Seelenbilder oder auch Traumlandbilder, Farb- und Naturvisualisierungen, autogene Trainingsbilder hingegen wirken sehr heilsam auf den Körper. Beide arbeiten mit dem menschlichen Geist.

Ich bin der Ansicht, dass wir all das alte spirituelle Wissen aus verschiedenen Kulturen nicht blind in unser Leben übertragen sollten, sondern für uns hinterfragen, was bedeutet das, was steht dahinter und schauen, wie passt der Ansatz in unsere heutige Zeit, in unsere Kultur, in unser ureigenstes persönliches heilsames Denken.




Simone Radloff,
Psychologische Beraterin, Coach, Dozentin

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