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Natürliche Verfahren und Methoden gegen Stress

Stress ist eine Form der körperlichen wie auch seelischen Belastung des Organismus und wird durch bestimmte Reize ausgelöst. Bis zu einem bestimmten Grad ist Stress völlig normal, notwendig und sogar gesund, erhöht er doch die Aufmerksamkeit und ermöglicht es dem Körper, noch leistungsfähiger zu sein. Gerade in der heutigen Zeit, in der vor allem im beruflichen Umfeld alles immer schneller, besser und effizienter stattfinden soll, kann der Stress jedoch auch schnell Überhand nehmen – wird kein ausreichender Ausgleich geschaffen, so sind Anspannung, Druck, ein Gefühl der Bedrohung und Überforderung häufige Folgen. Daraus wiederum können ernsthafte Erkrankungen entstehen, seien es Magen-Darm-Probleme oder Herzerkrankungen. Eine der wohl gefürchtetsten Folgen ist das allseits bekannte und vielfach genannte Burnout-Syndrom: die totale Erschöpfung und verminderte Leistungsfähigkeit, unter der hierzulande immer mehr Menschen leiden.

Der eigene Stress-Level
Um ernsthafte Konsequenzen zu vermeiden, sollte der eigene Stress-Level immer wieder überprüft werden. Inwieweit löst eine bestimmte Situation Stress aus, welche Bewältigungsstrategien sind möglich und welche Vorkehrungen können getroffen werden, damit es gar nicht erst zu Problemen der körperlichen und seelischen Gesundheit kommt? Glücklicherweise bieten sich zu diesem Zweck zahlreiche Methoden an, angefangen bei einem besseren Umgang mit Stress über Entspannungstechniken bis hin zu natürlichen Hilfsmitteln in Pflanzenform.

Stressabbau durch EntspannungStressabbau durch Entspannung
Einerseits ist es die körperliche Aktivität, die Stress effektiv abbauen kann, andererseits benötigt der Körper jedoch auch bewusste Ruhephasen, um seine Akkus wieder aufzuladen. Atem- und Entspannungsübungen sind daher ein wirksames Mittel, um dem Stress entgegenzuwirken. Wichtig ist, dass Betroffene einen ganz eigenen Rhythmus entwickeln, sich selbst Raum für Auszeiten genehmigen und diese ganz bewusst nutzen. Neben persönlichen Auszeiten, zu denen auch schon ein Kinobesuch, ein Buch oder ein heißes Bad gehören können, sollten auch aktive Entspannungsmethoden direkt in den Alltag eingebunden werden, darunter etwa Yoga, Atemtechniken oder das Autogene Training.

 

  • Atemübungen

Um Druck und Anspannung zu lösen und somit negativen Stress abzubauen, kann das bewusste Atmen eine hilfreiche Stütze sein. Dabei wird sich auf jeden einzelnen Atemzug konzentriert, während alles andere so gut wie möglich ausgeblendet wird. Gerade in akuten Stresssituationen ist diese Technik ideal, da sie bereits nach wenigen Augenblicken ihre Wirkung entfaltet. Ein Klassiker der Atemübungen ist das Zählen der Atemzüge, wobei beispielsweise jeweils vier Sekunden lang ein- und ausgeatmet wird. Einige detaillierte Anleitungen für Atemübungen gibt es hier.

  • Autogenes Training

Eines der bekanntesten Entspannungsverfahren ist auch das Autogene Training, eine "autosuggestive Selbstentspannung", bei der die Konzentration mithilfe von kurzen Formeln und Leitsätzen dafür sorgt, das körperliche Veränderungen zu spüren sind. Ein beschleunigter Herzschlag oder eine erhöhte Muskelanspannung lassen sich so wieder in Balance bringen. Ein weiterer positiver Aspekt des Autogenen Trainings ist außerdem die Tatsache, dass unangenehme und hemmende Gefühle wie Angst, Depressionen oder innere Unruhe nach und nach abgebaut werden können – die Rede ist hierbei von der sogenannten "affektiven Resonanzdämpfung. Einsteiger können folgendes Video nutzen, um sich näher mit dem Autogenen Training auseinanderzusetzen:

 

  • Progressive Muskel entspannung

Verwandt mit dem Autogenen Training ist die Progressive Muskelentspannung, bei der einzelne Muskeln Abschnitt für Abschnitt zuerst mit aller Kraft angespannt und dann gelockert werden. Ein angenehmes Gefühl der Entspannung ist die Folge, wenn es richtig gemacht wird. Sinnvoll ist diese Methode bei Stress insofern, da Stress und Anspannung unbewusst für stärkere Verspannungen im Körper sorgen, etwa unangenehmen Nackenverspannungen, Rückenschmerzen, Gesäßschmerzen oder Schulterblattschmerzen. Auch hier kann ein anfängerfreundliches Video den Einstieg in die Thematik erleichtern:

 

 

ZeitmanagementDie eigene Einstellung als Hindernis oder Motivationsschub
Mitunter sind es aber auch schon die kleinen Änderungen im Alltag, die vieles bewirken können. So kann es beispielsweise helfen, die Dinge einfach so zu akzeptieren, wie sie sind – das gilt insbesondere im beruflichen Kontext, denn dort können übertragene Aufgaben meist nicht mehr direkt beeinfluss werden. Der Umgang mit diesen Aufgaben hingegen durchaus: viele Menschen ärgern sich innerlich über eine bestimmte Aufgabenstellung, setzen sich unter Druck oder bemitleiden sich selbst. Besser ist es hingegen, die Gegebenheiten zunächst so zu akzeptieren, wie sie sind, sich in einem nächsten Schritt mit ihnen zu arrangieren und sie womöglich sogar als Herausforderung zu betrachten – im Nachhinein kann die gelöste Aufgabe dann also ein positives Ereignis darstellen.

Weiterhin ist auch das selbstbestimmte Handeln ein wichtiger Punkt. Wer schnell das Gefühl hat, dass andere ihn steuern und Dinge nicht eigenständig kontrolliert werden können, der betrachtet Herausforderungen und neue Aufgaben schnell aus Bedrohung. Stress und Überforderung sind die Folge, ein Umdenken oder eine veränderte Sicht auf die Dinge können aber auch hier helfen. Besteht womöglich ein übertriebener Perfektionismus? Wie sehen die Ansprüche an die eigene Person aus und lassen sie sich verringern? Gestresste Arbeitnehmer sollten sich beispielsweise folgende Fragen stellen:

  • Kann ich meine Termine auch weniger eng legen, sodass ich dazwischen mehr Zeit habe?
  • Wie wichtig sind meine Deadlines wirklich? Kann eine Aufgabe nicht vielleicht doch bis morgen warten?
  • Muss ich wirklich immer und überall erreichbar sein?

Ein entscheidender Faktor kann außerdem das eigene Zeitmanagement sein. Gerade das Setzen von Prioritäten macht in diesem Zusammenhang Sinn, sollte aber auch klar kommuniziert werden. Arbeitsfreie Wochenenden, regelmäßige Ferien und Freizeit, die bewusst nicht mit dem beruflichen Umfeld verbracht wird. Es kann außerdem hilfreich sein, anstehende Aufgaben und Termine in einem größeren Zeitzusammenhang zu betrachten. Ein Wochen- oder Tagesplan schafft hierbei Abhilfe und kann mithilfe eines Zeitstrahls nochmals visualisiert werden. Kommende Aufgaben lassen sich so besser verteilen, planen und können auch im Nachhinein noch umgeändert werden. Folgende Website hält einige hilfreiche Tipps rund um das richtige Zeitmanagement bereit.

Ginseng - natürliches HeilmittelHeilpflanzen als natürliche Form der Behandlung
Mit Stress gehen meist auch Erschöpfung und Leistungsschwäche einher. Für einen kurzen Zeitraum mag es zwar funktionieren, sowohl Beruf als auch Familie unter einen Hut zu bekommen und die hohen Anforderungen in allen Bereichen zu erfüllen, doch ab einem gewissen Punkt kommt es früher oder später meist zu Problemen. Insbesondere dann, wenn es zu einer Überlastung kommt, eine Krankheit vorliegt oder vielleicht einfach nur das Alter einen Strich durch die Rechnung macht, können sowohl Körper als auch Psyche schnell an ihre Grenzen stoßen.
Die Heilkraft der Pflanzen ist schon seit Jahrhunderten bekannt, nicht umsonst werden sie von sämtlichen traditionellen Heilsystemen unterschiedlichster Kulturkreise angewandt. Oft unterstützen sie die natürlichen Heilprozesse des Körpers oder regulieren die Prozesse und Abläufe, die im menschlichen Körper stattfinden. Manch eine Rezeptur hält sich bereits seit Jahrtausenden, wird immer wieder an die nächste Generation überliefert und hat auch in der heutigen Zeit nichts von ihrer Wichtigkeit eingebüßt. Folgende Pflanzen und Gewächse sind unter anderem aufgrund ihrer positiven Wirkung bei Stress und Anspannung weit verbreitet:

  • Ginseng

Das Araliengewächs Ginseng stammt ursprünglich aus Korea und der Mandschurei, wird mittlerweile aber auch im mitteleuropäischen Raum kultiviert. Genutzt wird Ginseng zur Stärkung des Körpers bei Schwächegefühl, aber auch bei nachlassender Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit wird es gerne verwendet. Bei geistigem und emotionalem Stress gilt es als hervorragendes Mittel, mobilisiert gleichermaßen die Abwehrkräfte und hilft in den Wechseljahren sogar bei leichten Depressionszuständen – auch bei altersbedingten Depressionen wurde eine Aufhellung der Stimmung beobachtet.

    • Mögliche Formen der Einnahme: Pulver, Wein, Sirup, Fertigpräparate oder die Zubereitung als Tee sind mögliche Darreichungsformen. Lediglich während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte die Wurzel nicht eingenommen werden. Eine Überdosierung ist jedoch nicht zu unterschätzen, denn in einem solchen Fall kann es zu Schlaflosigkeit, Bluthochdruck und auch Ödemen kommen. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, hält sich daher besser an die Dosierungsempfehlungen der Hersteller.
  • Mate

Als erfrischendes Getränk gilt Matetee schon seit einigen Jahren als angesagt, gesund und modern. Tatsächlich hat sich Mate – eigentlich ein Stechpalmengewächs aus Südamerika – bei geistiger und körperlicher Erschöpfung als hilfreich erwiesen und wird von der Kommission E des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte als empfehlenswert eingestuft. Hierfür werden die frisch geernteten Blätter erhitzt und dann getrocknet, denn zuvor sind sie noch nicht genießbar. Die Wirkung geht hauptsächlich von dem enthaltenen Koffein aus, welches sowohl das zentrale Nervensystem als auch das Herz-Kreislaufsystem anregt.

    • Mögliche Formen der Einnahme: Mate wird hauptsächlich als Tee genossen, aber auch Fertigpräparate in Kapselform sind erhältlich. Auch hier empfiehlt es sich, auf eine Einnahme während der Schwangerschaft und Stillzeit zu verzichten, eben wegen des erwähnten Koffeins. Vorsicht geboten ist außerdem, wenn eine bekannte Herzkrankheit vorliegt. Wird Mate überdosiert, können Unruhe, Schlafstörungen und Magenschmerzen die Folge sein.

 

  • Passionsblume

Textfeld: Was ist ein Homöopathikum?  Bei einem Homöopathikum oder auch homöopathischen Arzneimittel handelt es sich um ein Arzneimittel, in dem ein oder mehrere Wirkstoffe im Sinne des homöopathischen Wirkstoffbegriffs enthalten sind. Unter jenen Wirkstoffen sind Verdünnungen oder Verreibungen des Ausgangsstoffes bzw. Ausgangsmaterials zu verstehen. Dabei kann es sich um eine konzentrierte Zubereitung pflanzlichen, tierischen oder menschlichen Ursprungs handeln, aber auch chemische und mineralische Substanzen sind möglich.Die Passionsblume stammt aus Amerika und Ostindien, wurde im 19. Jahrhundert aber bereits nach Europa gebracht. Während der Blütezeit werden alle oberirdischen Teile geerntet und dann getrocknet. Empfohlen wird die Einnahme bei Einschlafproblemen, Unruhe und Anspannung, sie dient häufig jedoch auch als unterstützende Therapie bei wetterbedingten und klimakterischen Beschwerden. Bei Problemen mit dem Magen-Darm-Trakt hat sie sich ebenfalls als nützlich erwiesen.

    • Mögliche Formen der Einnahme: Die Passionsblume wird in der Regel als loser Tee angeboten, kann aber auch als Homöopathikum angewandt werden. Gleichermaßen stehen jedoch auch  Fertigpräparate in verschiedenen Formen wie Dragees oder Tropfen bereit. Auch Mischpräparate sind häufig anzutreffen, wobei die Passionsblume meist mit anderen beruhigenden Pflanzen kombiniert wird (unter anderem Baldrian und Hopfen). Bisher gibt es keine Anzeichen dafür, dass die Passionsblume während der Schwangerschaft oder Stillzeit negative Folgen hat und auch Nebenwirkungen sind nicht zu verzeichnen (in sehr seltenen Fällen kam es zu allergischen Reaktionen).

 

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