Drogen - vom Kick zum Horrortrip
Fortsetzung von Teenie-Sport „Koma-Saufen“ - Alle wichtigen Facts & Infos über Sucht
Drogen
Unter Rauschmitteln versteht man Stoffe, die einen veränderten Bewusstseinszustand hervorrufen und in der Lage sind, den Menschen in einen Rausch zu versetzen. Sie bewirken eine Änderung der Aktivität der Nervenzellen in bestimmten Hirnregionen, es kommt zu veränderter Wahrnehmung des eigenen Selbst und der Umwelt.
Wir unterscheiden:
- Cannabinoide
- Halluzinogene
- Opioide
- Kokain
- Psycho-Stimulanzien
Der Wirkstoff von Cannabis ist Tetrahydrocannabinol; er wird aus indischem Hanf gewonnen. Marihuana und Haschisch gehören in diese Gruppe. Ihre Wirkung setzt bereits nach wenigen Minuten ein und kann einige Stunden dauern.
Cannabis-Konsum führt zu:
- Euphorie
- Sorglosigkeit
- Gedächtnisstörungen
- akustischen und optischen (Pseudo-) Halluzinationen
- Zeitgitterstörungen
- Anzeichen einer schizophrenieähnlichen Psychose
- Merkfähigkeitsstörungen
- Veränderungen im Zeit- und Raumerleben
- Denkstörungen
Körperliche Symptome sind:
- Mydriasis
- Tremor
- Feinhörigkeit
- Tachykardie
- Hypertonie
- Bronchitis
- psychomotorische Unruhe
- Augenbindehautentzündung
- Zwangslachen
- Gleichgewichtsstörung
- Appetitzunahme
- Mundtrockenheit
Chronischer Konsum endet in:
- Teilnahmslosigkeit
- Passivität
- Apathie
Komplikationen können sein:
- Horrortrip
- chronische Psychose
- Flash-back
Cannabis wird oft als Einstiegsdroge benutzt, auf die weitere, härtere folgen.
Zu den bekanntesten Halluzinogenen gehören:
- LSD
- Angel dust
- PCP
- Meskalin
Das Ich-Erleben wird verändert, Entfremdungserlebnisse sind häufig. Die Stimmung reicht von euphorisch über dysphorisch bis hin zum Horrortrip. Halluzinogene erzeugen eine Veränderung in der Seele.
Der Rausch verläuft in 4 Phasen:
- Innere Ruhe
- Veränderung der Orientierung und Wahrnehmung
- Angst und Depression
- Horrortrip
Als Komplikation kann ein Flash-back auftreten. Halluzinogene rufen Sinnestäuschungen hervor, die sogar zum Tod führen können. Da sie oft vermischt werden, also nicht sauber sind, kann es bereits mit der Einnahme von nur einer Tablette zu bleibenden Schäden kommen.
Opioide haben ein enorm starkes psychisches und körperliches Abhängigkeitspotenzial. Zu den Opiaten gehören:
- Heroin
- Codein
- Morphium
Sie werden gespritzt, geraucht, geschnupft oder oral eingenommen.
Dabei kommt es zur:
- starken Euphorisierung, dann Sedierung
- Steigerung des Ich-Gefühls, aber auch Dysphorie
- Verlangsamung von Motorik und Kognitionen
- Miosis
Bei einer Überdosierung:
- Koma
- Lungenödem
- Hypothermie
- Kreislaufkollaps
- Atemdepression und Bewusstlosigkeit
- schwere Intoxikation (kann tödlich verlaufen)
Chronische Auswirkungen sind:
- Leistungsabfall
- Depression
- emotionale Verflachung
- Suizidgedanken und Suizid
- Libidoverlust
- Amenorrhoe
- Gewichtsabnahme bis hin zur Kachexie
- Haarausfall und Hautblässe
Heroin wirkt beim ersten Mal wie ein psychischer Orgasmus. Dieser Zustand wird danach aber nie wieder erreicht. Es geht nur noch darum, die Entzugsschmerzen zu lindern.
Das Schlimme an Heroin ist:
- Frauen und Männer prostituieren sich oft
- Kinder werden vernachlässigt – oft bis zu deren Tod
- Menschen rauben und morden zur Geldbeschaffung
- Abhängige bestehlen und belügen ihre Familienangehörigen
- über 80% der Abhängigen werden nach einem Entzug rückfällig
Kokain macht stark psychisch abhängig. Es wird gespritzt, geraucht oder geschnupft. Aus Kokain wird Crack gemacht. Nach der Einnahme kommt es für ein paar Minuten zu einem Rush mit:
- gehobener Stimmung
- Rededrang
- Glücksgefühl
- Libidosteigerung
- Hemmungsabbau
- Leistungssteigerung
- Reduzierung von Hunger, Durst und Schlafbedürfnis
Später schlägt es um in:
- Depression
- Reizbarkeit
- Angst
- Selbstvorwürfe
- Suizidgedanken
- Wahn und haptische Sinnestäuschungen
Körperliche Merkmale sind:
- Blutdruckerhöhung oder -senkung
- Mydriasis
- Gewichtsverlust, starke Abmagerung
- Kopfschmerzen und Übelkeit
- Schwindel
- Schwitzen oder Frösteln
- Ataxie
- Hyperreflexie
Chronische Auswirkungen:
- Apathie
- Affektlabilität
- soziale Desintegration bis hin zu Depravation
- körperliche und seelische Verelendung
Kokain kann bei Männern Impotenz auslösen, bei Frauen zu Fehl- und Totgeburten oder zu typischen Entzugssymptomen der Babys führen:
- Kleinwüchsigkeit
- Zittern
- Erbrechen
- Durchfall
- keine Gewichtszunahme
- Anfälle
Psycho-Stimulanzien sind:
- Amphetamine
- Methylphenidat
- Ecstasy
Sie erzeugen eine psychische Abhängigkeit und wirken wie Kokain.
Genommen werden sie
- zur Leistungssteigerung
- zur Müdigkeitsverminderung
- als Appetitzügler
- als Doping bei Sportlern
- zur Eigenbehandlung bei Depression
Drogenbedingte Erkrankungen treten sehr häufig mit anderen psychischen Störungen komorbid auf.
Drogen-Therapie
Die Therapie Drogenabhängiger lässt sich einteilen in:
- Kontaktaufnahme und Schadensminderung
- körperliche Entgiftung und Motivationsförderung
- Entwöhnungsbehandlung
- Substitutionsbehandlung
- Nachsorge
Sozialarbeiter gehen bewusst auf Drogenabhängige zu, stellen den ersten Kontakt her, verweisen auf geschützte Räume (Duschen, Notschlafstellen, medizinische Hilfe) und bemühen sich darum, den Drogenabhängigen zu einer Therapie und einem Neustart zu bewegen.
Der Abhängige wird umfangreich über seine Sucht, die Wirkungen und Auswirkungen seiner Droge(n) informiert. Entschließt er sich für einen Entzug, kommt es zur Entgiftungs- und Entwöhnungsbehandlung, die stationär durchgeführt wird.
Beim kalten Entzug wird die Droge abgesetzt und die Entgiftung nicht durch Medikamente gestützt. Beim warmen Entzug findet eine drogengestützte Entgiftung statt. Des Weiteren stehen eine medikamentengestützte Entgiftung sowie der forcierte Entzug (Turbo-Entzug) zur Verfügung.
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HP PSY Abbas Schirmohammadi
Heilpraktiker für Psychotherapie, Dipl. Personality Coach,
Sucht-Experte, mehrfacher Buchautor
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