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Rosen Rosa var.

Rosen Rosa var.

Teil 1

Apothekerrose, Essigrose, Französische Rose, Gallische Rose, Rote Rose, Samtrose, Zuckerrose
Centifolie, Bischofsrose, Fleischrose, Gartenrose, hundertblättrige Rose, Jungfernrose, Kaiserrose, Knopfrose, Moosrose, Pomponrose, Trianonrose, Vielblättrige Rose, Hagrose, Hagebuttenstrauch, Dornrose, Heckenrose, Wildrose, Zaunrose, Weinrose, Apfelrose

Die Gattung Rosa enthält bis zu 250 Arten, die in vier Untergattungen untergliedert werden.

Die meisten Rosenarten in Europa stammen zumindest teilweise von der Essigrose (Rosa gallica) ab, einer Art, die im Kaukasus heimisch ist. Wahrscheinlich handelt es sich bei fast allen Rosen, die zwischen der Antike und dem 18. Jahrhundert in Europa und Asien kultiviert wurden, um reine Rosa gallica-Arten oder Hybriden.
Weitere häufig verwendete Rosenarten sind die Hundsrose (Rosa canina) und die Weinrose (Rosa rubiginisa).

Die heutzutage meist als Grundlage für die Gewinnung von Rosenöl benutzte Rosenart sind Formen der Damaszener-Rose (Rosa damascena). Dabei handelt es sich um eine als "Ölrose" bekannte Rosenart.

Die Damaszener-Rose war Heilpflanze des Jahres 2013

Der Name der Rose lässt sich zurückverfolgen bis zum altgriechischen Wort rhodon, von dem auch der Name der Insel Rhodos abgeleitet ist.

 

Woran erkennt man die Rosenarten?


Die Gruppe der Damaszener-Rosen wird zu den alten Rosen gezählt (sie wurde also bereits vor 1867 kultiviert). Sie ist wahrscheinlich aus einer Kreuzung von Rosa gallica und Rosa moschata entstanden und wird hauptsächlich zur Gewinnung von Rosenöl und Rosenwasser verwendet.

Die Hundsrose (Rosa canina) ist mehrjährig, wird bis zu 2 m hoch und hat weiße bis rosafarbene Blüten, aus denen im Herbst Hagebutten (s. Teil 2) entstehen. 

 

 

Die Blüten der Weinrose (Rosa rubiginisa) sind eher klein und lachs- bis rosafarben. Auch aus dieser Rosenart werden vorwiegend Hagebutten gewonnen. Es gibt aber auch ein Rosenöl (Wildrosenöl), das sich hervorragend zur Behandlung von Narben eignet.

Entgegen dem geflügelten Wort (auch in einigen Schlagern), dass Rosen Dornen haben, besitzen Rosen aber Stacheln, d.h. sie können ohne Verletzung (der Pflanze) abgebrochen werden.

 

Wo findet man die Rosenarten?

Die größten Anbaugebiete der Damaszener Rose liegen in Bulgarien. Im "Rosental" (nahe Kasanlak) werden zirka 1,5 Tonnen Rosenöl pro Jahr destilliert. Dort)befindet sich das einzige Institut für den Anbau von Pflanzen zur Gewinnung ätherischer Öle auf der Balkanhalbinsel.

Die Hundsrose (Rosa canina) ist in fast ganz Europa, Asien  und Nordamerika mit Ausnahme von Finnland und Island zu finden. Es handelt sich um die mit Abstand häufigste wild wachsende Rosenart in Mitteleuropa.

Die Weinrose (Rosa rubiginisa) wächst an trockenen Böschungen, an Wald- und Wegrändern sowie in Heckengebieten und wird ebenfalls bis zu 2 m hoch.

 

Wie wirken die Rosenblüten und das Rosenöl?

Rosenblüten besitzen adstringierende Wirksamkeit, in der Volksheilkunde setzt man sie bei leichten Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie bei Aphten und Lidentzündungen ein. Früher wurden sie auch innerlich bei Blutungen, Weißfluss, Durchfall und Lungenkrankheiten verwendet.

 

Rosenblätter sind auch als Schmuckdroge in Teemischungen, in Pudern und Bädern zur Parfümierung sowie als Gewürz in Form von Rosenblättermarmelade oder Rosenessig im Gebrauch. 

Frische Blütenblätter können zur Linderung von Gesichtsrose (Erysipel) aufgelegt werden.

Rosenöl wird in Form von Aqua rosae (Rosenwasser) und Mel rosatum (Rosenhonig) als Geruchs- und Geschmackskorrigenz für arzneiliche Zubereitungen benutzt. In der Volkheilkunde dient Rosenöl zur Krampflösung bei Gallenblasen- und Magenbeschwerden und bei Bronchialasthma. Rosenöl besitzt eine aphrodisische und stimmungshebende Wirkung. Es belebt, kräftigt und hilft bei Verstopfung, Ermüdung und Kopfschmerzen. Die Anwendung erfolgt am häufigsten in Bädern und durch Massagen. Rosenöl hat die geringste Toxizität und eignet sich besonders zur Behandlung trockener Haut.
Große Mengen Rosenöl werden seit alters her in der Parfüm- und Kosmetikindustrie verwendet.

Zusammengefasst noch einmal die Anwendungsgebiete für die Rosenblüten und das Rosenöl:
Rosenblüten wirken adstringierend, blutreinigend, blutstillend, nervenstärkend.

Angewandt werden sie bei Heuschnupfen, Lungenschwäche, Mundentzündungen, Verstopfung, Durchfall, Leberschwäche, Gelbsucht, (leichten) Herzbeschwerden, Ohnmacht, Schwindel, Kopfschmerzen, Melancholie, Zahnschmerzen, Ohrenschmerzen, Augenschmerzen, Gebärmutterschmerzen, Wechseljahresbeschwerden, leichten Verbrennungen, schwer heilenden Wunden, Gesichtsrose.

Rosenöl wird verwendet gegen Abgeschlagenheit, es hat eine aphrodisische Wirkung, ist stimmungshebend und wirkt gegen Verstopfung, Ermüdung und Kopfschmerz.

 

Welche Wirkstoffe enthalten die Rosenblüten und das Rosenöl?

Die Blüten enthaltenGerbsäure, Geraniol (s. Abbildung), Saponine, bis 0,02 % ätherisches Öl, Flavonolglykoside, Anthocyane, Gerbstoffe, Chinasäure,  Flavonoide, Vitamin C, Pektine, Saccharose, Vanillin und Carotinoide.

Das Rosenöl enthält Geraniol (bis zu 75%), Citronellol (20%) und Nerol (20%), daneben auch langkettige Kohlenwasser­stoffe wie Nonadecan und Heneicosan. Eine sehr bedeutsame Komponente ist β-Damascenon (ein Rosen-Keton). Trotz seiner geringen Konzentration (0,01%) hat es merklichen Einfluß auf die Qualität des Rosenöles. Es ist auch in Apfelsaft, Aprikose, schwarzen Johannisbeeren, Trauben, Himbeeren, Erdbeeren, Cognac, Rum, Whisky und Scotch enthalten.

Ausschlaggebend für den Rosengeruch im Rosenwasser ist 2-Phenylethanol. Er geht bei der Wasserdampfdestillation weitgehend ins Rosenwasser über. Aus diesem Grund unterscheiden sich Rosenöl und Rosenwasser im Geruch. 2-Phenylethanol ist stark desinfizierend und konservierend. Durch die leichte synthetische Herstellung wird der gern als "Rosenduft" z.B. in Seifen verwendet.

Welche Teile der Pflanze werden verwendet?
Verwendet werden die Blüten­blätter. Zumeist verwendet man alko­holische Auszüge oder Teeaufgüsse.

Häufiger setzt man das Rosenöl (Ätherisches Rosenöl, Rosen-Attar, Rosae aetheroleum Oleum Rosae, Oleum Rosarum) oder das bei der Destillation von Rosenöl anfallende Rosen­wasser  ein. Rosenblüten für die Destillation müssen Tag für Tag mit der Hand im Morgen­grauen bis höchstens bei Sonnen­aufgang gesammelt werden.

 

Verschiedenes

Die Rosenblüten können für Rosentee benutzt werden. Dazu bereitet man einen Aufguss mit einem Teelöffel getrockneter Rosenblüten pro Tasse Wasser und lässt fünf bis zehn Minuten ziehen. Er färbt sich dann rosa und schmeckt leicht adstringierend. Gesüßt werden kann er mit Honig.

Rosenwasser ist eine wichtige Zutat bestimmter Marzipansorten (Marzipan kommt aus dem mittleren Osten) und wird auch zur Aromatisierung anderer Speisen vor allem in der arabischen, indischen, iranischen und französischen Küche verwendet.

'York and Lancaster' ist eine weiß-rote Rosensorte. Sie erinnert an das Ende der sogenannten Rosenkriege um das englische Königshaus im 15. Jahrhundert. Im Wappen wurde dabei die weiße Rose des Hauses York über die rote Rose des Hauses Lancaster gelegt. So entstand die Tudor-Rose (s. Bild), die heutige Wappenrose des englischen Königshauses.

 

 

 



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Dr. rer. nat. Frank Herfurth - Heilpraktiker, Dozent, Lebensmittelchemiker
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