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Heilpraktiker aus Patientensicht überzeugender als Ärzte

Fresenius-Studie bescheinigt Heilpraktikern schnelle Behandlungserfolge, gute Kommunikation, hohe Kompetenz. Obwohl Kritiker mit Blick auf Heilpraktiker immer wieder fehlende Wirksamkeits-Nachweise alternativer Behandlungsmethoden ins Feld führen, erfreuen sich Heilpraktiker und komplementärmedizinische Therapien wachsender Beliebtheit in der Bevölkerung.

Ein Forschungsprojekt des Masterstudiengangs „Therapiewissenschaften“ der Hochschule Fresenius hat jetzt die Leistungen von Ärzten, Therapeuten (etwa Physio- oder Ergotherapeuten) und Heilpraktikern aus Patientensicht verglichen. Ergebnis: Die Heilpraktiker schneiden am besten ab.

Gefragt wurde im Rahmen des Projekts nicht allein nach „weichen Werten“, wie Zeit für die Patienten oder schnelle Terminvergaben – in diesen Bereichen schneiden Therapeuten und Heilpraktiker auch systembedingt generell besser ab als die niedergelassenen ärztlichen Kollegen.  Vielmehr zielte die Studie auch auf eine umfassende Untersuchung und die Kommunikation durch den Behandelnden und vor allem auch auf Behandlungserfolge ab.

Für Kritiker sicher überraschend: Die Heilpraktiker belegen die Spitzenplätze. Und: Laut Studie ist es nicht so, dass sich Heilpraktiker auf einen „harten Kern“ von Patienten verlassen können, die ohnehin nie zum Arzt gehen und die Schulmedizin generell verdammen. Im Gegenteil: Nur 16 Prozent der Befragten kontaktieren einen Heilpraktiker, weil sie der Schulmedizin grundsätzlich skeptisch gegenüber stehen. Aber 58,8 Prozent derer, die zum Heilpraktiker gehen, sehen in ihnen schlicht eine Ergänzung zur Schulmedizin. Knapp 47 Prozent fühlen sicher außerdem von den eher „sanften“ Methoden der Heilpraktiker angesprochen; 48,4 Prozent sind von alternativen Heilmitteln überzeugt.

Grundlage der Studie ist der Vergleich zwischen Erwartungshaltung und der subjektiv erlebten Wirklichkeit aus Patientensicht. So ist Patienten eine gründliche Untersuchung wichtig, die sich nicht allein auf die Symptome beschränkt. Diese Erwartung wurde bei Ärzten zu 76 Prozent erfüllt. Physio- und Ergotherapeuten entsprachen zu 90 Prozent den Erwartungen. Heilpraktiker erreichen 96 Prozent!

In Zeiten der Covid-19-Panedmie besonders wichtig für viele Patienten: die Hygiene. Hier waren Wunsch und Wirklichkeit bei allen drei Berufsgruppen annähernd deckungsgleich. Allerdings nahmen Hygiene und Schutz vor Ansteckung bei Heilpraktikern einen Stellenwert ein, der sogar noch über den Erwartungen lag.

Auch eine gründliche Aufklärung über die Ergebnisse der Untersuchung, über mögliche Behandlungen und deren Risiken, ist Patienten wichtig. Hier ist die Erwartungshaltung gegenüber den Ärzten am höchsten – sie kommen dieser Erwartung aber laut Fresenius-Studie am wenigsten nach. Den Spitzenwert (die Erwartung an eine umfassende Aufklärung wird weitestgehend erfüllt) erreichen die Heilpraktiker mit 95 Prozent.

In den Punkten Fachkompetenz, Einbindung des Patienten in Entscheidungen und Absprache des Behandelnden mit anderen Fachleuten wiederholt sich das Bild: Am ehesten entsprechen die Heilpraktiker den Erwartungen. Am schwächsten fallen die Ergebnisse der niedergelassenen Ärzte aus.

Am wichtigsten dürfte den meisten Menschen beim Gang zu Arzt, Heilpraktiker oder Therapeut ein schneller Behandlungserfolg sein. Ärzte erfüllen die entsprechende Erwartung – so die Studie der Hochschule Fresenius – in 65 Prozent der Fälle. Therapeuten erreichen den gewünschten zügigen Erfolg der Behandlung in immerhin 87 Prozent. Bei Heilpraktikern ist es fast immer zu dem erhofften schnellen Behandlungserfolg gekommen: 97 Prozent der Studienteilnehmer geben das an.

In diesen Zusammenhang passt auch die Frage nach einer ganzheitlichen Behandlung, bei der der Behandelnde sich nicht allein auf das Symptom, sondern auf einen möglichen Ursachen-Komplex bezieht. Ärzte entsprechen der Erwartung nach einem „Blick über den Tellerrand“ demnach in 65 Prozent der Fälle; Therapeuten kamen auf 88 Prozent. Die Heilpraktiker übertrafen in der Studie die – ohnehin hohen – Erwartungen in diesem Bereich sogar noch deutlich: Eine erwartungsgemäße, symptom-bezogene, aber nicht darauf beschränkte Untersuchung hätte 100 Prozent bedeutet. Heilpraktiker erreichten 112 Prozent in diesem Punkt der Fresenius-Studie.

Beim Blick auf den Behandlungserfolgt hakten die Macher der Studie noch einmal nach. So wurde beispielsweise gefragt, ob sich durch die Behandlung die Lebensqualität verbessert hat. Die Befragten konnten ihre Erfahrung mit Zahlen von 1 (trifft nicht zu) bis 10 (trifft voll zu) bewerten. Heilpraktiker bekamen eine „8“, Therapeuten kamen auf 7,4 und Ärzte erreichten 5,7.

Ärzte und Therapeuten schnitten bei der Behandlung von akuten Beschwerden besser ab als bei chronischen Erkrankungen. Patienten von Heilpraktikern waren mit dem Behandlungserfolg bei chronischen wie bei akuten Beschwerden gleichermaßen zufrieden.

 

Quelle: https://www.hs-fresenius.de/symposium-therapiewissenschaften/

 

 

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