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Unsere Heilpflanze: Echter Lavendel (Lavandula angustifolia)

Narden, Lavander, Speick, Schwind elkraut, Spikatblüten, Spiklavendel, Ta-baksblüten, Balsam, Fander, Hirnkraut, kleiner Speik, Spiket, Zitterblümchen


Es gibt vom Lavendel verschiedene Arten, von denen sieben in Europa vorkommen.

Die bedeutendsten sind:
• Echter Lavendel (Lavandula angustifolia Mill.). Er ist in Westasien (Mittel-meergebiet) heimisch und wird auch in Mitteleuropa kultiviert.
• Französischer Lavendel (Lavandula dentata L.)
• Breitblättriger Lavendel oder Großer Speik, Großer Lavendel (Lavandula latifolia Medik.)
• Schopf-Lavendel (Lavandula stoechas L.)

Der Echte Lavendel ist vom Theophrastus-Naturheilverein zur „Heilpflanze des Jahres 2008“ gewählt worden.

Der Name „Lavendel“ ist abgeleitet vom mittelhochdeutschen Wort lavendel(e), welches wiederum dem italienischen Begriff lavendola entstammt. Ursprünglich vom lateinischen lavare = „waschen, baden“, bezieht er sich vermutlich auf seine Verwendung als Badezusatz. Der Zusatz angustifolia geht zurück auf das lateinische Wort angustifolius und bedeutet schmalblättrig.

Woran erkennt man Echten Lavendel?
Lavendel ist ein Halbstrauch mit verzweigten, rutenförmigen Stängeln. Er wird bis zu 60 cm hoch. Die Stängel sind mit schmallanzettlichen, ganzrandigen, umge rollten Blättern besetzt, die filzig behaart sind. An den kahlen aufsteigenden Trieben entwickeln sich lockere hellblaue bis violette Ähren mit Lippenblüten (Labiatae = Lippenblütler). Sie entfalten sich im Juni bis August. Ihr Kelch ist röhrenförmig und längsgerippt, von blaugrauer Farbe. Geruch stark aromatisch; Geschmack erfrischend und bitter.

Woran erkennt man Echten Lavendel?
Lavendel ist ein Halbstrauch mit verzwei - gten, rutenförmigen Stängeln. Er wird bis zu 60 cm hoch. Die Stängel sind mit schmallanzettlichen, ganzrandigen, umge rollten Blättern besetzt, die filzig behaart sind. An den kahlen aufsteigenden Trieben entwickeln sich lockere hellblaue bis violette Ähren mit Lippenblüten (Labiatae = Lippenblütler). Sie entfalten sich im Juni bis August. Ihr Kelch ist röhrenförmig und längsgerippt, von blaugrauer Farbe. Geruch stark aromatisch; Geschmack erfrischend und bitter.

Wie wirkt Echter Lavendel?
Die Blätter der wegen ihres angenehmen Duftes beliebten Pflanze verwendete man in der Volksmedizin mehr oder weniger gegen alles: von Gelbsucht über Nerven-schwäche und Gicht bis hin zu Lebererkrankungen und Lähmungen.

Heute findet Lavendel intern Anwendung bei Unruhezuständen, Einschlafstörungen sowie funktionellen Oberbauchbeschwerden. Extern erfolgt eine Anwendung in der Balneo-Therapie bei funktionellen Kreislaufstörungen.

Ein sinnvoller Einsatz des Lavendels mit seiner beruhigenden und blähungtreibenden Wirkung ist jedoch hauptsächlich in Kombination mit anderen beruhigend und/oder karminativ wirkenden Drogen zu sehen.

Hauptanwendungsform ist das ätherische Lavendelöl, nur in selteneren Fällen der Tee. Lavendel ist auch in einigen Fertigarzneimitteln enthalten, z.B. in Salben für die Wundund Narbenbehandlung und Spülungen für Mund- und Rachenraum.

Kleine Beutelchen mit Lavendelblüten werden häufig in Kleiderkästen gelegt, wo sie angenehm duften und vor Motten oder anderen Kleiderschädlingen schützen. La-vendel hilft auch gegen Ameisen und Wanzen, wenn er um andere Nutzpflanzen gesetzt wird.

Zusammengefasst noch einmal die Anwendungsgebiete für Echten Lavendel:
Man verwendet die Hauptmengen der Blüten für die Gewinnung des ätherischen Öls. Arzneilich wirken die Blüten mild nervenberuhigend (Nervinum) und werden bei Kopfschmerzen, Schlaflo sigkeit sowie gegen Magen- und Gallenleiden angewandt. Lavendel wird äußerlich zu Waschungen, haut rei - zenden Bädern und zur Bereitung von Kräuterkissen eingesetzt.

Manchmal setzt man die Blüten Teemischungen als Verschöne rungsmittel zu, früher verwendete man sie auch im Tabak zur Geruchs verbesserung. Bei der Teezubereitung bevorzugt man den Aufguss. Nebenwirkungen sind bei Lavendel nicht bekannt, weshalb La ven del öl auch als Öl gegen Kopfschmerzen eingesetzt werden kann, ohne die Schleimhäute der Augen zu reizen. Lavendelöl gehört zu den ätherischen Ölen, die auch unverdünnt auf die Haut gebracht werden dürfen.

lavandula-angustifoliaEine kleine Anekdote dazu:
Ein berühmter Chemiker arbeitete einmal an der Destillation von Benzol und las nebenbei eine interessante Literaturstelle. Dabei entging ihm, dass das Benzol übergelaufen war und sich entzündete. Die Flammen griffen auf die Hand des Chemikers über und instinktiv versuchte er, den Brand zu löschen, indem er die Hand in einen Behälter mit Flüssigkeit hielt. Bei dieser Flüssigkeit handelte es sich um Lavendelöl. Die befürchteten Brandblasen blieben aus, so dass auf diese Weise der Beweis erbracht war, dass Lavendelöl bei Verbrennungen ersten Grades helfen kann.

Welche Wirkstoffe enthält Echter Lavendel?
Ätherisches Öl (bis zu 2 %, enthält 30-60 % Linalylazetat sowie Linalool, Kampfer, Geraniol, Kumarin, Zineol). Seine Inhaltsstoffe sind 40-50 % Ester, 25-35 % Mono-terpenole, Monoterpene, Sesquiterpene, Ketone und Oxide. Außerdem enthält La-vendel Gerbstoffe.

Welche Teile der Pflanze werden verwendet?
Die kurz vor der völligen Entfaltung gesammelten und (für die Teebereitung) ge-trockneten Blüten von Lavandula angustifolia Miller. Das ätherische Öl gewinnt man aus den frischen Blütenständen des Echten Lavendels, da die Blütenknospen das meiste ätherische Öl enthalten. Frische Lavendelblüten von wildwachsenden oder kultivierten Pflanzen werden einer Wasserdampfdestillation unterworfen. Die Haupt-produktion erfolgt in Südfrankreich, aber auch in Spanien, Nordostitalien (Seealpen) und Kalabrien. In Südfrankreich erfolgt die Gewinnung oft gleich an Ort und Stelle mit fahrbaren Destillationsanlagen. Daneben gewinnt man das ätherische Öl auch durch Extraktion. Dieses Öl ist aber oft von geringerer Qualität.

Verwendung in der Küche
Junge Blätter und weiche Triebe eignen sich zum angenehmen Verfeinern von Ge-richten wie z.B. Eintopf, Fisch, Geflügel, Lammfleisch und in Soßen und Suppen, in kleineren Mengen auch an Salaten. Besonders die französische, italienische und spanische Küche verwendet Lavendel recht oft. Das Aroma ist dem des Rosmarins ähnlich und bitter bis würzig. Lavendel ist Bestandteil der Gewürzmischung „Herbes de Provence“. In der Avantgardeküche wird es auch in Desserts eingesetzt, z.B. in weißem Schokoladenmousse oder in Aprikosensorbet.


Text: Dr. rer. nat. Frank Herfurth - Heilpraktiker, Dozent, Lebensmittelchemiker

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